Wenn am letzten Wochenende im November Sportler der japanischen Sportart Judo aus ganz NRW in Wiedenbrück zusammenkommen, dann findet wieder die jährliche Dan-Prüfung zum Schwarzgurt statt. Kim Schönrock vom TV Verl nahm in diesem Jahr erfolgreich daran teil.
Die 29-jährige Judoka vom TV Verl hat damit ein lang gestecktes Ziel erreicht. Einen schwarzen Gürtel im Judo zu erhalten bedeutet viel Arbeit und Trainingsfleiß. Das Einsatz und Leistungsbereitschaft auch in heutigen Zeiten für Kim Schönrock ein Erfolgsrezept sind, stellte sie schon früh unter Beweis.
Ihre Judokarriere begann mit fünf Jahren erinnert sich Vater Mark Schönrock, der zu dieser Zeit bereits selbst als Schwarzgurt auf der Matte stand. Etwa ein Jahr später war die erste Prüfung bestanden und der traditionelle Gürtel um den Bauch bereits gelb gefärbt. Weitere Stationen folgten unter unzähligen weiteren mit der Mitgliedschaft im Jugend-Bezirkskader, der Braungurtprüfung mit 16 Jahren und die Teilnahme am Training im Bundesleistungszentrum Köln während des Studiums.
Nach einer Pause im Ausland kam sie wieder auf die Matte zurück um als Trainingspartnerin für ihre Schwester Maria Schönrock da zu sein. Da sämtliche Familienmitglieder den japanischen Wettkampfsport betreiben war es eine Selbstverständlichkeit für die jüngere Schwester in der Vorbereitung auszuhelfen. Nachdem Maria Schönrock sich vor inzwischen gut einem Jahr den grünen Gürtel erarbeitet hatte, schmiedete das Trainer-Team des TV Verl bestehend aus Andreas Samp und Maja Kraft bereits den Plan, der für die beiden Schwestern ein intensives Jahr bedeuten sollte. Es wurden zahlreiche Lehrgänge besucht, zusätzlich zum normalen Vereinstraining weitere Einheiten absolviert, so dass die Trainingsstunden schon gar nicht mehr gezählt werden konnten. Auch die Teilnahme an Turnieren gelang beiden in diesem Jahr mit bemerkenswertem Erfolg.
Beim Bodenkampfturnier in Melle erkämpfte sich Kim Schönrock in ihrer Gewichtsklasse den ersten Platz und bei den westdeutschen Kata-Meisterschaften in Bochum belegten die beiden Schwestern den sechsten Platz und verpassten damit denkbar knapp die Qualifikation zu den deutschen Kata-Meisterschaften. Eine Kata stellt eine Technikdemonstration dar und ist das erste Prüfungsfach zum schwarzen Gürtel. Die Bewertungen waren so gut, dass sich Kim Schönrock diese Leistung anerkennen lassen konnte und somit diesen Bestandteil auf der Dan-Prüfung nicht mehr erneut zeigen musste.
Mit Spannung wurde dann der abschließende Tag der Dan-Prüfung erwartet. Mit zwanzig anderen Teilnehmern stellte sich Kim Schönrock der dreiköpfigen Prüfungskommission. Dass sie einen guten Tag erwischt hatte, zeigte sich schon im ersten Prüfungsteil. Sie konnte souverän und technisch anspruchsvoll mit ihren Stand- und Wurftechniken überzeugen. Andere Teilnehmer waren bereits an dieser Stelle weniger gut auf die gestellten Aufgaben vorbereitet und wurden leider durch uneinholbare Mängel von der weiteren Prüfung ausgeschlossen. Als letzte Hürde mussten verschiedenen Hebel- und Würgetechniken sowie Haltegriffe in anwendungsbezogenen Situationen demonstriert werden. Auch hier konnte Kim Schönrock flexibel die Aufgaben erfüllen. Das Ergebnis der Prüfungskommission kam prompt. Zufrieden und erleichtert konnte sie die überreichte Urkunde entgegennehmen und ist nun berechtigt und verpflichtet den schwarzen Gürtel zum Judoanzug zu tragen. Es sei ein tolles Gefühl resümiert sie, als sie erstmals den neuen Gürtel umbindet. In Kürze sollen nun die Ziele für das kommende Jahr festgelegt werden. Nach Ansicht der beiden Schwestern gibt es für die nächste Dan-Vorbereitung und anstehende Kata-Turniere noch viel Arbeit.