Bis zum Sommer 2013 war er mit seiner Band »HerrMueller« erfolgreich auf den Bühnen der Region unterwegs. Dann wurde es etwas ruhiger um das Projekt, das unter anderem von der »Volkswagen Sound Foundation« gefördert wurde. Doch was wurde eigentlich aus Frontmann Philipp Müller? Wir haben mit einem gesprochen, der aus Gütersloh auszog … Eines vorab: »Müller« heißt HerrMueller seit Juli nicht mehr. Da hat er seine langjährige Lebensgefährtin Eike Eifler geheiratet und ihren Namen angenommen. Wir reden also mit Philipp Eifler über das, was er heute macht. Und das ist einiges.
Zunächst hat es ihn von Gütersloh aus nach Kassel geführt, wo er Religions- pädagogik und Soziale Arbeit studiert hat. Den Bachelor hat er mittlerweile in der Tasche und die nächste Station wartet: Ab September arbeitet er als Jugendpastor in der Jugendkirche Osnabrück (Ev. reformierte Landeskirche). »Nebenbei« strebt er dort den Master in Theologie und Kultur an – und er möchte ein Projekt voran- bringen, über das wir wieder auf ihn gestoßen sind und das wir gerne vorstellen.
niA wortmusik heißt es und will junge Künstlerinnen und Künstler fördern und ihre Songs sowie Texte in den sozialen Medien (Youtube und Facebook) und auf einer eigenen Website verbreiten. Dabei sucht niA in der Kunst nach dem, was Menschen bewegt, was sie antreibt, herausfordert und inspiriert. Darüber hinaus vernetzt niA wortmusik Songwriter und Wortkünstler auf öffentlichen Bühnen.
Konkret heißt das, dass seit dem offiziellen Start Anfang Mai bereits rund 20 Künst- ler über verschiedene Online-Kanäle vorgestellt wurden. Es gab Aufnahmesessions in Groningen und Berlin, aber auch Auftritte mit dem »niA Live-Kollektiv« unter anderem auf dem Kirchentag in Stuttgart. Ganz bewusst möchte niA Plattform für jegliche Form von künstlerischem Ausdruck sein, und die vermeintliche Kluft zwischen »kirchlich« und »säkular« überwinden.
»niA wortmusik ist auf der Suche nach neuen sprachlichen Ausdrucksformen in Musik und Poesie, die von der heutigen Lebenswirklichkeit erzählen, Menschen inspirieren und ihren Lebenssoundtrack bereichern«, heißt es im Konzeptpapier des Projektes, das sich jetzt inhaltlich und konzeptionell profilieren soll. Um besonders den Künstlerinnen und Künstlern unter die Arme zu greifen, die am Anfang ihrer Tätigkeit stehen oder der Kunst nur »nebenbei« nachgehen, soll eine un- komplizierte Aufnahmesituation bereitgestellt werden. Der Plan: Es soll ein Volks- wagen T3-Bus angeschafft werden, in dem Kurzinterviews und Aufnahmesessions durchgeführt werden können. »Eigentlich ähnlich wie das Format GT:Rockt von GüterslohTV und Carl, nur eben mobil«, schmunzelt Philipp Eifler. Bei der techni- schen Umsetzung gibt es Unterstützung von »federwerkmusik« – aus Gütersloh.
Für die Finanzierung laufen zurzeit Gespräche mit verschiedenen Stiftungen. Darüber hinaus startet in diesem Monat eine StartNext-Kampagne (Crowdfounding), bei der neben den Aufnahmesessions auch Konzerte, Workshops und einiges mehr ersteigert werden kann. Um einen transparenten Umgang mit den finanziellen Mitteln zu gewährleisten soll das Initiativprojekt im letzten Quartal 2015 in einen eingetragenen Verein zu überführt werden.
Das hat »HerrMueller« sich einiges vorgenommen. Und wenn alles gut läuft wer- den wir das Thema mit Philipp Eifler sicherlich noch ein weiteres Mal besprechen. Bis dahin gibt es immer aktuelle Informationen im Internet …