Neue Endoskopie für die Lungenheilkunde am Klinikum Gütersloh
Gütersloh. Während der Patient in Narkose liegt, machen sich Chefarzt Prof. Dr. Axel von Bierbrauer zu Brennstein und sein Team ein Bild von der Lunge. Mit der so genannten Bronchoskopie wird das Atemorgan gespiegelt. Veränderungen am Gewebe bekommen die Ärzte direkt von der eingeführten Kamera auf den Bildschirm gesendet. In den neuen Räumen der pneumologischen Endoskopie am Klinikum Gütersloh sind alle modernen diagnostischen Verfahren möglich.
Die Klinik für Innere Medizin III - Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Infektiologie und Allgemeine Innere Medizin – ist im April 2013 neu am Klinikum Gütersloh geschaffen worden. Seitdem hat sich mit den Oberärzten Levan Djeiranachvili und Dr. Andreas Happel, dem internistischen Facharzt Ingo Wallhorn und weiteren Assistenzärzten ein leistungsstarkes Team um Chefarzt Prof. von Bierbauer entwickelt. Dr. Andreas Happel ist im Oktober dieses Jahres als neuer Oberarzt von der St. Barbara-Klinik Hamm ans Klinikum Gütersloh gekommen und verstärkt das Team durch seine langjährige Erfahrung in Endoskopie, Schlafmedizin und der Allergologie, Oberarzt Djeiranachvili arbeitet bereits seit über einem Jahr in der Abteilung und war zuvor langjährig fachpneumologisch in Halle und Bielefeld tätig.
Für Eingriffe und Untersuchungen der Lunge steht jetzt ein neuer rund 40 Quadratmeter großer Behandlungsraum samt Funktionsräumen zur Verfügung. Die moderne Technik mit hochauflösenden Ultraschallgeräten und Kameras ermöglicht präzise Diagnostik und Therapie. Über große schwenkbare Deckenarme mit Monitoren können die Ärzte die Aufnahmen aus dem Inneren der Lungen sehen. Die Bronchoskopie hat neben dem Röntgen und der Lungenfunktionsuntersuchung eine zentrale Bedeutung für die Diagnostik von Lungenerkrankungen. Hiermit lassen sich nicht nur Veränderungen wie Tumore sehen, sondern es können mit Hilfe von kleinen Zangen auch Gewebeproben aus Bronchien und Lunge entnommen oder therapeutische Maßnahmen vorgenommen werden. „Die Bronchoskopie ist ein sehr schonendes Verfahren, um eine zuverlässige Diagnose zu bekommen und zu therapieren“, sagt Prof. von Bierbrauer.
Eine häufige Behandlung ist die Erweiterung von krankhaft verengten Atemwegen. So können Tumore und andere Gewebeveränderungen, die die Atemwege verlegen, abgetragen werden. Eine andere Möglichkeit bieten sogenannte Stents. Das sind elastische Röhren, die in die Atemwege eingesetzt werden, um sie offenzuhalten. Auch Patienten mit sehr weit fortgeschrittenen Luftproblemen kann das Team durch die Stentimplantation wieder eine freie Atmung ermöglichen.