Gütersloh (gpr). Majestätisch begrüßt der in weißes Licht getauchte Gepard die Gäste in der Kirchstraße 21. Mit einem Bild der Künstlerin Ulla Timmermann hat der schnellste Jäger der Welt Zutritt ins Gütersloher Standesamt erhalten. „Kunst beginnt damit, die Dinge in einen anderen Zusammenhang zu bringen“, sagt Timmermann. Ihr Gepard ist keine Wildkatze mit dem typischen rötlich-gelb gefärbten Fell, sondern ein mit dynamischer Farbstruktur geschaffenes neues Wesen.
Dieses Bild hat keinen Titel. So wie auch die weiteren sechs Bilder, die zurzeit in der Kirchstraße ausgestellt sind. Timmermann will den Dialog mit dem Betrachter nicht lenken, will ihn nicht mit einem Wort in eine bestimmte Richtung drängen. Sie will Raum lassen zwischen Bild und Betrachter und damit alles fördern, was in dieser Sichtbeziehung entstehen kann. Ob Magie, oder einfach nur ein Ge- oder auch Missfallen: Die Hauptsache ist, es findet etwas statt, was nicht erst durch eine „sprachliche Übersetzung“ in Gang gesetzt werden muss.
Malen, das war schon immer der Traum von Ulla Timmermann. Als Kind war sie fasziniert von den Abbildungen in den großen Büchern ihres Onkels, einem Bildhauer. Sie hat die Augen immer offengehalten, und Menschen gesucht, von denen sie etwas lernen kann. Das war zum Beispiel ein Malkursus bei Woldemar Winkler, das waren Studien an der Sommerakademie im Schloss Neuhaus oder ein mehrjähriges Gaststudium am Kunst-Institut an der Universität Paderborn. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen waren die Bilder von Ulla Timmermann bereits zu sehen.
Ob Öl- oder Acrylmalerei: Stets sind die Formate groß und das Spiel der Farben und Formen zieht den Betrachter in den Bann. Die freien Farbstrukturen sind charakteristisch für die Bilder von Ulla Timmermann, die in der Reihe „Kunst im Standesamt“ ab sofort in der Kirchstraße 21 zu sehen sind. Nähere Informationen gibt es bei Miriam Bürger, Leiterin des Standesamtes Gütersloh, unter der Telefonnummer 822751.