„Westwärts nach Oregon“, „Rain Man“, „Die Kinder aus Bullerbü“, „Das Schweigen im Walde“, „Der kleine Drache Kokosnuss“, „Urlaub mit Papa“, „Madita“ und „Nirgendwo in Afrika“: Das sind nur einige Titel der rund 250 Bücher, die in der Erstausstattung des neuen Offenen Bücherschrankes auf dem Dorfplatz in Isselhorst zu finden sind. Am Donnerstag wurde das hochwertige Möbelstück von Verantwortlichen und Kindern der Klasse 1a aus der Grundschule Isselhorst eingeweiht.
Eingehüllt in ein leuchtend rotes Tuch und mit einer blauen Schleife sowie einer ordentlichen Erstausstattung an Büchern versehen stand der Offene Bücherschrank am Donnerstag auf dem Dorfplatz zur offiziellen Öffnung bereit. Bei strahlendem Sonnenschein enthüllte Joachim Martensmeier, Dezernent der städtischen Bereiche Bildung, Jugend, Familie und Soziales, ihn gemeinsam mit den Grundschülern. „Die Firma Bertelsmann beendet das Projekt ‚Lesespaß‘ mit einem richtigen Knaller“, freute sich der Dezernent über den nunmehr zweiten der vier von Bertelsmann gespendeten Offenen Bücherschränke im Gütersloher Stadtgebiet. „Und dieser Schrank hat eine Besonderheit“, wandte sich Martensmeier an die Grundschüler, „es gibt nämlich ein Fach, das extra für Kinderbücher bestimmt ist.“
Für dieses Fach steuerte Silke Niermann von der Stadtbibliothek einige spannende und lehrreiche Kinderbücher bei. Ein Großteil der vorhandenen Werke wurde von dem bereits in Isselhorst bestehenden Öffentlichen Bücherschrank übernommen. Denn, die Idee für einen Öffentlichen Bücherschrank gab es in Isselhorst bereits. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs hatte sich Ursula Pantenburg mit diesem Vorschlag als Siegerin hervorgetan. In dessen Folge fand vor etwa einem Jahr ein klassischer Holzschrank mitten im Ort seinen Platz. Dieser wich jetzt seinem aus regen- und witterungsbeständigem Material bestehenden Nachfolger.
„Dieser Bücherschrank hat einen besonders schönen Standort bekommen“, freute sich Barbara Kutscher von Bertelsmann. Sie erinnere sich noch genau an die leuchtenden Augen des zuständigen Architekten Hans-Jürgen Greve bei der Ortsbesichtigung des Dorfplatzes. „Da es an dieser Stelle bereits einen Bücherschrank gab, ist der Standort ohnehin prädestiniert gewesen“, fand Martensmeier. Der Dezernent hofft, „dass die Isselhorster auch diesen Schrank gut annehmen und viel Freude damit haben“. Interessierte können sich ab jetzt rund um die Uhr Bücher aus dem vielseitigen Angebot ausleihen. Entliehene Schmöker dürfen auch behalten werden. Hierfür ist die Voraussetzung, dass ein anderes Buch – egal ob gebraucht oder neu – hineingestellt wird.
Der erste Öffentliche Bücherschrank, der im Dezember gegenüber dem Café Fritzenkötter an der Ecke Strengerstraße / Berliner Straße eröffnet wurde, ist, laut Martensmeier, ein wahrer Erfolg. Das Prinzip des Gebens und Nehmens sei anfänglich nicht aufgegangen. „Es war stärker ein Nehmen als Geben, aber jetzt kann man sehen, dass die Gütersloher ihre Bücherschränke geöffnet haben und den Schrank immer wieder füllen“, freute sich Martensmeier. Wie das Exemplar in der Innenstadt, so hat auch der Isselhorster Bücherschrank ehrenamtliche Patinnen und Paten. Brigitte und Volker Schellknecht, Bernhild Köster, Ulrike Rosenthal und Reinhard Hilbig kümmern sich zukünftig gemeinsam um die Instandhaltung.
Hans-Jürgen Greve nutzte den gemeinsamen Augenblick, um ein Kompliment auszusprechen: „Es ist schön zu sehen, dass das Projekt in dieser Stadt so gut läuft, denn es ist ein Projekt, das zeigt, dass wir Kommunikation können und das Lesen fördern wollen.“ Der Architekt und Stadtplaner arbeitet für die Firma Bokx, den Hersteller der Offenen Bücherschränke, und entwickelt seit mehreren Jahren diese besonderen Stadt-Möbelstücke.
Bertelsmann schenkt der Stadt insgesamt vier dieser besonderen Möbelstücke zum Abschluss der erfolgreichen Initiative „Lesespaß“. Zwischen den Jahren 2010 und 2015 hatte es im Rahmen dieser Initiative zahlreiche Angebote gegeben, die Kinder und Jugendliche in Gütersloh zum Lesen motivieren und in ihrer Lesekompetenz dauerhaft stärken sollten. Durch die Spende soll die Lesebegeisterung der Gütersloher sichtbar und nachhaltig gefördert werden.