Bei Baumpflegearbeiten ist am Mittwochmorgen festgestellt worden, dass eine Eiche auf dem Schulhof der Gesamtschule von Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen ist. Der Bereich um den betroffenen Baum wurde umgehend abgesperrt und ein Fachmann für Schädlingsbekämpfung ist bereits beauftragt worden, die Raupen so schnell wie möglich zu entfernen. Denn die Brennhaare der Raupen können bei Kontakt allergische Reaktionen auslösen.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Wie der Name bereits vermuten lässt, sind seine Raupen ausschließlich auf Eichen anzutreffen. Zur Häutung und Verpuppung ziehen sie sich in Gespinstnester zurück. Ab dem dritten Larvenstadium (April, Mai, Juni) entwickeln die Raupen giftige Brennhaare. Typische Symptome nach dem Kontakt mit den Brennhaaren sind allergische Hautreaktionen, Bindehautentzündungen und Reizungen der Atemwege. Zum Teil können auch Fieber und Schwindelgefühl auftauchen.
Da die Haare der Raupen leicht mit dem Wind bis zu einige hundert Meter weit getragen werden können und ihre Wirkung auch nach dem Tod der Raupe jahrelang erhalten bleibt, ist eine Eindämmung des Eichenprozessionsspinners wichtig. Der Befall wird daher von Schädlingsbekämpfern mit Spezialgeräten komplett abgesaugt und fachgerecht entsorgt.
Die Stadt Verl hat sich bereits seit einigen Monaten intensiv mit der Problematik befasst und verstärkte Kontrollen an Eichen durchgeführt. Die Raupen in der Eiche auf dem Schulhof wurden in fünf Metern Höhe entdeckt. „Zum Glück sind zurzeit Sommerferien und der Schulhof wird nicht genutzt“, sagt Beigeordneter Thorsten Herbst. „An sensiblen Bereichen wie Kindertagesstätten, Schulen und Spielplätzen sowie auf öffentlichen Plätzen, auf denen sich viele Menschen aufhalten, werden wir die Eichen auch weiterhin intensiv im Auge behalten.“