Jetzt haben die Eltern das Wort. In diesen Tagen erhalten circa 2.000 Erziehungsberechtigte von Dritt- und Viertklässlern aller Gütersloher Grundschulen einen Brief des Fachbereichs Jugend und Bildung, in dem sie um ihr Votum zur 3. Gesamtschule für Gütersloh gebeten werden. Die Elternbefragung ist verpflichtender Bestandteil des Gründungsprozesses. Ziel ist eine erste Einschätzung über die Bereitschaft, sein Kind in der neuen Gesamtschule anzumelden. Sie soll zum Schuljahr 2018/2019 am Standort der bisherigen Hauptschule Nord starten, die mit diesem Schuljahr ausläuft.
„Der Schulstandort im Gütersloher Norden komplettiert das Angebot der weiterführenden Schulen in der Stadt. Die Gesamtschule bietet die Möglichkeit der individuellen Förderung ebenso wie die Erlangung verschiedener Schulabschlüsse bis zum Abitur verbunden mit kurzen Wegen für die Kinder aus den nördlichen Wohngebieten der Stadt,“ sagt Schuldezernent Joachim Martensmeier.
Zusammen mit seinem Team vom städtischen Fachbereich Jugend und Bildung und dem ehemaligen Leiter einer Gesamtschule Erich Heine als externen Berater hat er in den vergangenen Wochen in mehreren Elternveranstaltungen der umliegenden Grundschulen über die Schulform, ihre Möglichkeiten, die Planungen der Stadt zur Erweiterung und zum Umbau des bestehenden Gebäudes informiert und für die neue Schule geworben, deren Standort vom Gütersloher Rat im Juni einstimmig beschlossen wurde.
Dazu gehört für ihn wie für Heine auch die Chance für die Eltern und nicht zuletzt auch die Schülerinnen und Schüler, „ihre Schule“ aktiv mitzugestalten. Martensmeier: „Mit rund 100 Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang wird das eine eher kleine Gesamtschule sein, aber mit einer hervorragenden Ausstattung. Als Ganztagsschule verfügt sie neben den Unterrichts-, Differenzierungs-, Fach- und Kursräumen über eine Mensa, eine Bibliothek und einen Freizeitbereich. Ein großzügiges Sportgelände sowie der am Schulstandort neu entstehende Parkour-Park laden zu Spiel und Bewegung ein.“
Martensmeier schätzt, dass die Bezirksregierung in Kürze „ein Gesicht“, sprich die Schulleitung, vorstellen wird. „Das ist der nächste wichtige Schritt bei der Planung ebenso wie ein Wettbewerb zur architektonischen Gestaltung der neuen Schule.“
Sie wird Montag, Mittwoch und Donnerstag Nachmittagsunterricht bis ca. 16 Uhr anbieten, Dienstag und Freitag bis gegen 13 Uhr. An diesen Tagen gibt es aber bei Bedarf ein verlässliches Betreuungsangebot bis 16 Uhr. Als Schule im Stadtteil ist sie zu Fuß und per Rad, aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (211, 218, 219 neu aus Richtung Avenwedde-Friedrichsdorf) bestens zu erreichen.
Neben solchen Rahmendaten hat der städtische Fachbereich Jugend und Bildung zahlreiche weitere Informationen in einen Flyer aufgenommen, der dem Anschreiben an die Grundschul-Eltern beigefügt ist. Darüber hinaus sind auf der eigens eingerichteten Website www.dritte-gesamtschule-guetersloh.de weitere Informationen und eine ganze Reihe individueller Fragen und Antworten aus den Informationsveranstaltungen aufgelistet, die hilfreich für eine Einschätzung sein können, ob die dritte Gesamtschule die Schule der Wahl für das Kind ist. Antworten auf individuelle Fragen gibt es auch im Fachbereich unter der Adresse von michael.wittenstein@guetersloh.de, Telefon 05241/82-2290.
Die Eltern sind nun aufgefordert, einen Fragebogen auszufüllen und ihn möglichst bis zum 12. September an die Stadt zurückzusenden. Anfang Oktober soll dann im Rat der Stadt die endgültige Entscheidung zur Errichtung der 3. Gesamtschule getroffen werden. In seinem Anschreiben bittet der Bildungsdezernent um möglichst breite Beteiligung: „Nur wenn viele mitmachen, werden aussagekräftige Zahlen vorliegen“, sagt Martensmeier.