Innovations.Kreis.GT war zu Gast bei Westaflex in Gütersloh
Kreis Gütersloh. „Was ist der Unterschied zwischen einem japanischen und einem amerikanischen Roboter?“. Mit dieser Frage konfrontierte Jan Westerbarkey, Geschäftsführer der Westaflexwerk GmbH, rund 70 Gäste des von der pro Wirtschaft GT organisierten „Innovations.Kreis.GT“. Westaflex – der Spezialist für „gute Luft und sauberes Wasser“ – gab an diesem Abend einen tiefen Einblick in die unternehmensinternen Kommunikationsstrukturen und wagte mit seinem Publikum einen Ausblick in die Chancen und Risiken einer immer digitalisierteren Gesellschaft. So lieferte Westerbarkey schmunzelnd die Antwort auf seine Frage, nämlich dass der amerikanische Roboter beispielsweise beim Öffnen einer Kühlschranktür mitdenke und im Gegensatz zu seinem Kollegen aus Fernost das Glas der Großmutter nicht umschmeiße.
Laut Holger Rinne von der Westaflexwerk GmbH denke auch das inzwischen in vierter Familiengeneration geführte Unternehmen mit und in vielen Bereichen bereits heute an das Thema Industrie 4.0. „Der rasante Aufstieg des Unternehmens führte irgendwann dazu, dass wir in unseren Produktions- und Lagerhallen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen haben. Wir mussten uns etwas überlegen und schnellstmöglich handeln“, sagte Rinne. Gemeinsam mit der myOpenFactory, einer Ausgründung der RWTH Aachen, entwickelte man ein Barcode-System mit eigener Scannersoftware, mit dessen Hilfe jedes einzelne Objekt eine eigene eindeutige Identifikationsnummer zugewiesen bekommt. „Unsere Mitarbeiter und unsere Kunden haben hierdurch die Möglichkeit, zu jeder Zeit und an jedem Ort Informationen über den aktuellen Status und den jeweiligen Aufenthaltsort zu erhalten“, erläutete Rinne weiter.
Unterstützt wird dieses Prinzip durch die Entwicklung einer eigenen Android-App, die jedem Interessenten kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Axel Schoth von der myOpenFactory betonte, dass diese Möglichkeit zu einer hohen Effizienzsteigerung in Unternehmen führen könne. „Trotz der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft gibt es bis dato wenige Unternehmen, die auf elektronischem Weg miteinander kommunizieren“, führte Schoth weiter aus. Dabei führe gerade diese Kommunikationsmöglichkeit zu einer enormen Zeitersparnis und zu einer geringeren Frustration, da unternehmensübergreifende Warenflüsse direkt nachvollzogen werden können und keine Dinge verloren gehen. „Ganz gleich, welche Informationen Mitarbeiter und Kunden zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen, unsere App stellt sie flexibel bereit.“ Interessierte Unternehmen, die gemeinsam mit Westaflex innerhalb eines Workshops im kommenden Jahr an der Weiterentwicklung der App mitarbeiten möchten, könnten sich laut Westerbarkey gerne an das Unternehmen wenden.
Abschließend gab Richard Joerges von der DEXPERIO UG einen Ausblick in die Zukunft der Digitalisierung unserer Gesellschaft. Der Spezialist für das „Internet der Dinge“ konfrontierte die Zuhörer mit konkreten Beispielen des aufkommenden Megatrends der zunehmenden Vernetzung von allem und jedermann. „Taxi-Unternehmen, Navigationsgeräte, banale Dinge wie Armbanduhren…all diese Dinge werden in Zukunft in Frage gestellt bzw. sind zum Teil heute schon überflüssig“, so Joerges. Dies werde weitreichende Folgen für die Arbeitswelt der Zukunft haben. So würden viele altbewährte Arbeitsmodelle nicht mehr gebraucht, aber auch einige neue entstehen.
Die Veranstaltungsreihe „Innovations.Kreis.GT“ der pro Wirtschaft GT wird im Jahr 2015 fortgesetzt und bietet wieder die Gelegenheit, sich zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Wissenschaft auszutauschen.