Tablet-PC verbessert Versorgung von Notfallpatienten
Gütersloh. Noch setzen die Rettungskräfte in den Kreisen Gütersloh, Lippe und Paderborn sowie in den Städten Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Detmold am Einsatzort auf Stift und Papier um die Einsatzdaten erfassen: Das soll sich jetzt ändern. Bisher haben die Notärzte und Rettungskräfte die Personalien und lebenswichtigen Daten der Patienten mit dem Kugelschreiber formalmäßig auf Einsatzprotokollen. Künftig nutzen sie dafür Tablet-PCs. Der Vorteil: Die Daten sind besser lesbar und werden von den medizinischen Messgeräten automatisch ins Protokoll übertragen.
Vor allem die für die weitere medizinische Versorgung wichtigen Daten, die sicher vor unbefugten Zugriffen auf einem zentralen Server abgespeichert werden, können noch während der Fahrt an das Klinikum übermittelt werden, sodass dort schon vor dem Eintreffen notwendige Vorbereitungen für die Aufnahme des Patienten getroffen werden können. Dies spart Zeit und garantiert eine deutlich bessere Anschlussversorgung. Auch im Bereich der verwaltungsmäßigen Bearbeitung ergeben sich Vorteile, denn die Buchhaltung kann auf die digitalen Daten zugreifen und so ohne weiteren Aufwand die Abrechnung mit den Krankenkassen vornehmen.
Für den Erwerb der erforderlichen Soft- und Hardware haben sich die Kreise Gütersloh, Lippe und Paderborn sowie die Städte Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Detmold zu einer Beschaffungsgemeinschaft zusammengeschlossen. Unter Federführung des Kreises Gütersloh wurden insgesamt 74 Tablet-PCs nebst Software und Zubehör ausgeschrieben. Das wirtschaftlichste Angebot unterbreitete die Firma medDV (Pohlheim) und erhielt den Auftrag im Wert von über 625.000 Euro. Auf den Kreis Gütersloh und die Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbürck entfällt dabei ein Anteil von zusammen zirka 280.000 Euro.
Durch die gemeinsame Ausschreibung und die größeren Abnahmemengen gelang es zum einen, einen deutlich günstigeren Gesamtpreis im Vergleich zu Einzelbeschaffungen zu erhalten. Diese Vorgehensweise hat sich bereits bei der gemeinsamen Beschaffung der digitalen Funkausstattung bewährt. Zum anderen können die Rettungskräfte der beteiligten Kreise und Städte bei Kreisgrenzen überschreitenden Einsätzen durch den Einsatz der gleichen Technik effektiver zusammenarbeiten als dies bisher über den Austausch von Formularen möglich war.