Gütersloh (kgp). Normalerweise schließen sich Hautverletzungen von alleine. Doch in einigen Fällen ist die Wundheilung gestört, die wunde Stelle wird chronisch. Um Patienten eine bessere Versorgung zu bieten, hat sich das „Netzwerk Chronische Wunde“ formiert. Jetzt wurde die Wundambulanz des Klinikum Gütersloh als Dreh- und Angelpunkt des gemeinsamen Netzwerks der Bertelsmann BKK, des Klinikums und des Ärztenetzwerk MediGüt mit dem Wundsiegel ICW e.V. zertifiziert.
„Das Netzwerk und die Wundambulanz bekommen eine sehr positive Rückmeldung von Patienten und Ärzten“, sagt Stefan Döding von der Bertelsmann BKK. Diese Einrichtung sei ein wichtiger Schritt, um die ambulante Versorgung von Wunden zu verbessern. Patienten mit schmerzhaften und belastenden Wunden wie offenen Beinen oder Druckgeschwüren leiden oft monate- oder jahrelang daran. Dank langjähriger Erfahrung stehen den Betroffenen heute erfolgversprechende Therapien zur Verfügung. Ziel des Netzwerks Chronische Wunde ist es für jeden Patienten die individuell passende Behandlung zu erreichen. Die Betroffenen werden intensiv in die Versorgung mit einbezogen und alle notwendigen Maßnahmen besprochen und erklärt.
Die Patienten werden innerhalb des Netzwerkes von dem niedergelassenen Arzt an das Wundmanagement des Klinikum Gütersloh überwiesen. „Wir gehen der Ursache auf den Grund und führen eine umfassende Diagnostik durch“, sagt Wundexperte Ludger Wördehoff. Häufig sei die Ursache der chronischen Wunde vorab noch nicht festgestellt worden werde im Klinikum gemeinsam mit den Kliniken für Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie ergründet. Nach der Erstversorgung leitet der Experte den Patienten mit einer Behandlungsempfehlung durch einen so genannten „Casemanager“ in die ambulante Versorgung weiter. Diese spezialisierte Fachkraft organisiert das Zusammenspiel von ambulanten Pflegediensten und niedergelassenen Ärzten, veranlasst notwendige Besorgungen von Hilfsmitteln und schult die Patienten und deren Angehörige im richtigen Umgang mit ihrer Erkrankung. „Nur, wenn die Grunderkrankung behandelt wird und der Patient die ihm angeratenen Empfehlungen befolgt, ist letztendlich ein Wundverschluss möglich“, betont Uwe Imkamp, Geschäftsführer der Mamedicon Gmbh. Die Gesellschaft hatte das Klinikum bei der Zertifizierung begleitet.
Der Bedarf an professioneller Wundbehandlung sei groß, berichtet Jens Alberti, Pflegedirektor des Klinikum Gütersloh. Derzeit kommt diese neue Versorgungsform jedoch nur den Versicherten der Bertelsmann BKK zugute. Zukünftig soll das Behandlungskonzept auch weiteren Betroffenen angeboten werden können, aus diesem Grund wird das Konzept anderen Krankenkassen vorgestellt. Weitere Informationen gibt es bei der Pflegedirektion des Klinikums unter Tel. 05241-8325102.