Gütersloh (gpr). Rund zehn Jahre haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gütersloh Zeit gehabt, um sich von den Altpapiercontainern zu verabschieden und auf die kostenlose Altpapiertonne mit blauem Deckel umzustellen.
Die meisten Gütersloher nutzen die gebührenfreie und bequeme Art der Altpapierentsorgung vor der eigenen Haustür mittlerweile und ersparen sich damit die Strecke zu den Containern. Wer noch keine Papiertonne vor dem Haus stehen hat, ist gut beraten, diese jetzt beim städtischen Fachbereich Stadtreinigung kostenfrei zu bestellen. Denn: die letzten Altpapiercontainer werden in der Woche vom 6. bis zum 11. Februar abgebaut. Mit Schildern wird seit längerer Zeit darauf hingewiesen. „Erfreulicherweise hat es über den Zeitraum der Reduzierung der Papiercontainer und auch jetzt in der letzten Phase des Abzugs nur ganz vereinzelt Beschwerden gegeben“, so Matthias Maurer, Leiter des Fachbereichs Stadtreinigung. „Die meisten Menschen in Gütersloh wissen den Komfort der Papiertonne direkt vor dem Haus zu schätzen.“
Wo bekomme ich die Papiertonnen?
Die Stadt kümmert sich auch weiterhin um den Behälterservice. Sie ist von der kreiseigenen Abfallgesellschaft GEG damit beauftragt worden. Das bedeutet, dass der städtische Fachbereich Stadtreinigung Papiertonnen ausliefert, einzieht, repariert oder austauscht. Die GEG bleibt für das Abfallsystem der Papiertonne verantwortlich. Rund 27.000 Papiertonnen sind bereits an die Haushalte in Gütersloh verteilt worden und wo weiterhin eine fehlt, eine defekt ist oder zusätzlich aufgestellt werden soll, kann sie kostenlos bei der Stadt bestellt werden, telefonisch über 05241/822420, per E-Mail an: stadtreinigung(at)guetersloh.de oder online über das Bürgerportal https://buergerportal.guetersloh.de. Vom Restmüllbehälter bis zur Saisonkomposttonne können im Bürgerportal alle Bestellungen, Änderungen und Abmeldungen online ausgeführt werden. Der Standardbehälter für Altpapier umfasst 240 Liter. 1100-Liter-Papiertonnen werden für größere Wohnanlagen und Gewerbebetriebe zur Verfügung gestellt. Die Tonnen werden alle vier Wochen geleert.
Wichtiger Hinweis: Ausschließlich Hausbesitzer oder Hausverwaltungen können den oben genannten Service veranlassen, also zum Beispiel eine Papiertonne bestellen. Mieter wenden sich bitte an ihren Vermieter oder die zuständige Hausverwaltung, wenn sie Änderungen an den Müllbehältern wünschen.
Warum wurden die Container abgebaut?
Bei dieser Entscheidung spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Rechtsbeschluss – Der Gebührenzahler spart
Vor gut zehn Jahren wurde höchstrichterlich beschlossen, dass die ursprünglich von privaten Entsorgern ungeregelt verteilten Altpapiertonnen in kommunale Papiertonnen umgewandelt werden müssen. Die Zuständigkeit für die kommunale Altpapiersammlung wurde mittels Ratsbeschluss von der Stadt Gütersloh auf die kreiseigene Abfallgesellschaft GEG übertragen. Von diesem Zeitpunkt an bestanden zwei parallele kommunale Systeme für die Altpapiersammlung – die Tonne und der Container. Beide Sammelsysteme können nicht wirtschaftlich nebeneinander betrieben werden, so eines der Argumente für nur ein System. Die Reduzierung der Altpapiercontainer wurde mit der GEG abgestimmt, auch weil sich die Tonne durchgesetzt hat und die Gütersloher Gebührenzahler am Ende billiger kommt.
Wilde Müllkippe – Beschwerden und zusätzliche Kosten
Die Papiercontainer-Standorte wurden immer wieder auch als wilde Müllkippe missbraucht: Papier, das nicht mehr reinpasste, wurde daneben gestellt und verwandelte sich bei Regen zu einem dicken Klumpen Pappmaschee. Auch anderweitiger Unrat und Sperrmüll wurde an den Containern abgelegt, worüber sich Anwohner immer wieder bei der Stadt beschwerten. Die Abfuhr dieses illegalen Mülls verursachte zusätzlichen Aufwand, Personaleinsatz, erhöhte Fahrt- und Reinigungskosten und war alles in allem ein erheblicher zusätzlicher Kostenfaktor. Jährlich zahlte die Stadt allein für die Beseitigung des Mülls an den Containern rund 30.000 Euro. Geld, das jetzt zum Teil eingespart wird, wie der Leiter des Fachbereichs Stadtreinigung, Matthias Maurer, erläutert: „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Verunreinigungen durch wilden Müll an den Containerstandorten zurückgehen, nachdem die Papiercontainer entfernt wurden. Geplant ist auch, nach dem endgültigen Abzug der Papiercontainer im Gütersloher Stadtgebiet einige der Standorte zu verkleinern.“
Keine Containerentsorgung mehr möglich
Es gibt kaum noch Entsorgungsunternehmen, die ein spezielles Kranfahrzeug zur Entleerung solcher Papiercontainer vorhalten. Für künftige Ausschreibungen ist es daher von Vorteil, wenn nur ein Abholsystem besteht, wie es in vielen anderen Kommunen längst üblich ist.
Wo werde ich Papiermüll los, wenn ich keine Papiertonne habe oder diese voll ist?
Die Nutzung der Papiertonnen ist freiwillig, die Trennung von Papier, Pappe und Kartonagen laut Abfallsatzung jedoch Pflicht. Die Papiertonnen sind und bleiben gebührenfrei, auch wenn für ein Grundstück mehrere Behälter benötigt werden. Alternativ zur Tonne können Gütersloher Bürgerinnen und Bürger ihr Altpapier und ihre Kartonagen weiterhin gebührenfrei am Entsorgungspunkt in der Carl-Zeiss-Str. 58 in Gütersloh zu den üblichen Öffnungszeiten abgeben.
Zu Stoßzeiten, wie beispielsweise nach Weihnachten, hat sich in unserer Stadt das Papiermobil bewährt. Gütersloherinnen und Gütersloher können hier seit 2020 zu bestimmten Zeiten an verschiedenen Plätzen ihren zusätzlichen Altpapiermüll einwerfen. Im vergangenen Jahr hielt das Papiermobil an 15 Stellen in der Stadt und nahm das Altpapier kostenlos an.
Weitere Fragen, Hinweise und Anregungen rund um das Thema „Altpapier“ nimmt die Stadtreinigung auf, per E-Mail: stadtreinigung(at)guetersloh.de.
Bild: Altpapiertonnen (Foto: Stadt Gütersloh)