Vor Beginn ihrer Mitgliederversammlung der Deutsch-Griechischen Gesellschaft hatte der Vorsitzende Jürgen Jentsch auf die aktuelle Lage Griechenlands hingewiesen
So habe sich, obwohl es zuerst nicht so aussah, die praktische Vernunft durchgesetzt. Denn weder Trotz noch überzogene Ideologien dürfen eine Rolle spielen, wenn es um ein vereintes Europa geht. Jeder müsse anerkennen, dass in Griechenland eindrucksvoll eine neue Regierung gewählt wurde, der man allerdings auch die Zeit geben müsse, die alten verkrusteten und korrupten Strukturen abzuschaffen.
Denn Griechenland steckt, wie viele andere europäische Länder, in einer tiefen Krise. Und da kann ein Zuchtmeister aus Deutschland, so Medien, den Griechen nicht, wie auch auf undiplomatische Weise den Kommissionschef und den Eurogruppenchef vor den Kopf stoßen. Denn jeder weiß, dass hier nur auf eine diplomatische Lösung helfen kann.
So wäre es an der Zeit, so Jentsch, eine historische Entscheidung zu fällen. Denn klar ist auch, dass weder Deutschland noch andere Länder in der Vergangenheit auf entsprechende Kontrollmöglichkeiten zur Umsetzung der notwendigen Strukturveränderungen gedrängt haben. Jetzt auf stur zu stellen, zeigt von wenig Respekt gegenüber Griechenland.
Es kann auch nicht sein, dass große Teile der Bevölkerung Griechenland weiter in Arbeitslosigkeit und Armut fallen. Griechenland braucht Reformen, die das Leben sicherer machen und den Mittelstand die Chancen einer Weiterentwicklung geben. Da kann der deutsche Finanzminister nicht in einer Überreaktion die Tür zu knallen. Denn auch in Deutschland wächst immer sichtbarer die Armut.
So wäre auch die Bundesregierung gut beraten die Lasten von Krise und Konsolidierung gerechter zu verteilen. Bisher waren es doch die kleinen Leute Europas, ob nun in Deutschland oder Griechenland oder anderswo, die die Zeche fast alleine bezahlt haben, während die verantwortlichen Banken mit Geld überschüttet wurden.
Dabei können nur ein nachhaltiger Schuldenabbau und neue Wachstumsimpulse Investitionen in die Zukunft möglich machen. Dies wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Darin sollten wir die griechische Regierung und unsere griechischen Freunde unterstützen, so Jentsch abschließend.
Nach einer kurzen Diskussion folgten der Jahresrückblick, der Kassenbericht und die Wahl des Vorstandes. Die Versammlung schlug einstimmig Wiederwahl vor. In der offenen Abstimmung wurden dann zum Vorsitzenden Jürgen Jentsch, zu seinem Stellvertreter Konstantinos Sangas, zum Schatzmeister Peter Harsdorf, zum Schriftführer Hartmut Bleßmann, der leider erkrankt war, und als Beisitzerinnen Elke Sommer und Joanna Harsdorf einstimmig wiedergewählt.