Als Neil Armstrong im Sommer 1969 seinen eigenen kleinen Schritt auf den Mond machte – und wie vorher auswendig gelernt „einen großen Schritt für die Menschheit“ reklamierte – da hätte man erwarten dürfen, dass sich so einige Komponisten den Fernseher auf ihr Klavier stellten. Am 5. März können sich die Gütersloher auf eine musikalische Mondlandung im Kesselhaus freuen und die Dramatik der ersten Landung auf einem fernen Planeten nacherleben.
Wollte Rick Wright von Pink Floyd nicht mondmäßig „Ummagumma“ toppen? Seinen Konkurrenten Keith Emerson stellte man sich ekstatisch vor: „Seid mal still, Lake & Palmer, hier passiert Epochales!“
Doch sie reagierten damals nicht. Seitdem ist eine wirkungsvolle „Moon-Challenge“ in fünfzig langen Jahren noch erheblich höher gehängt worden. Science-Fiction-Soundtracks sind wohlfeil, sozusagen „a dime a dozen“! Jeder Keyboarder zwischen elf und neunzig kann sich inzwischen Synthis aller Art auf sein Tablet holen und schnell mal ein bisschen sphärisch loslegen.
Das reicht jedoch nicht annähernd, um die Dramatik der wirklich ersten Landung des Menschen auf einem fernen Planeten gefühlvoll und packend in Szene zu setzen! Hier kommt Frank Tischer ins Spiel – Herr der Tasten zwischen Piano, Orgeln, Synthesizern und einem ausgefuchsten Modular-System – darüber hinaus „Star Trek“ Fan, also „mit dem Universum bestens vertraut“: vor allem durch seine spektakulären Shows in diversen Sternwarten der Republik und dem Radom.
Tischer ging anhand eines kongenial nachbearbeiteten NASA-Films daran, die Pioniertat der ersten Mondlandung sensibel musikalisch nachzuempfinden. Die ganze Dramatik des Unterfangens liegt ebenso in seinem Soundtrack wie das seinerzeit stets drohende Scheitern der Jahrhundert-Mission aufgrund unvorhergesehener Störungen, seien sie technischer oder atmosphärischer Art. Wir wissen, dass alles hinhaute, Armstrong und sein Team konnten dies höchstens hoffen.
Aber Frank Tischer wollte kein reines „Thriller Memorandum“! Sein „Moonlanding“ trägt gleichzeitig der atemberaubenden Schönheit des unendlichen Weltraumes Rechnung, empfindet über die Krater des Mondes hinaus die Atmosphäre zwischen Großem Wagen und Milchstraße in ästhetisch ausgesuchten Melodiebögen und hypnotischen Grooves nach.
Helfen können ihm dabei am 5. März 2020 in der Weberei seine erfahrenen Mitmusiker Martin Günzel an diversen Gitarren sowie Uli Twelker an Drums und Perkussion. Den zweiten Teil des Abends bestreitet das Trio mit weiteren Kleinoden des Repertoires von „Der Tiefe Raum“ – etwa „Sternenstaub“ und „Kometenlied“, für die Frank Tischer stimmungsvolle Gesangsbeiträge liefert.
Der Einlass startet ab 19:30 Uhr, das Konzert beginnt um 20:00 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf unter www.weberei.de
Foto: Das Moonlanding-Trio bringt die ganze Dramatik der Mondlandung musikalisch in die Weberei