Eines vorab: Wenn der Bielefelder Songwriter »Alex« einen Kaffee einschenkt, ist das eine musikalische Wohltat. Abwechslungsreich wie Kaffee eben so ist, präsentiert sich die erste Solo-EP des Künstlers, »Some Black Coffee«.
Mit dem beruhigenden Surren des Kaffee-Automaten beginnt die Platte – de coffie staat klaar!
Schwarz und laut weckt er mit »Black & Blue« aus dem Radio-Einheitsbrei. Treibend rockt Alex mit seinen Backing-Musikern Karli (Drums) und Maik Schmolke (Bass), als gäbe es kein Morgen mehr.
Der Einsatz der Akustik-Gitarre für einzelne Soloparts poliert die musikalische Klasse auf Hochglanz und bildet die früher übliche Prise Salz im Kaffee, durch die er zum absoluten Genießer-Schluck wird.
Schon beim zweiten Song »Rolling Eyes« muss (!) dann aber ein Vergleich fallen, der sich für den Musiker vermutlich eher anfühlt, wie die unnötige Milch im schwarzen Lieblingsgetränk: Stimmlich fühlen wir uns an Scorpion-Sänger Klaus Meine erinnert und auch der Song könnte freilich einem der Erfolgsalben vergangener Jahrzehnte entstammen. Bodenständig, gitarrenlastig, richtig gut!
»Wind in a Cornfield« bereitet mit Gitarren- und Piano-Sounds den Übergang in den deutlich orchestraleren Part der CD, die mit »Morning Dew & Coffee Mug« einen weiteren, sauber durchkomponierten Höhepunkt feiert. »Black in Black« beendet das Erstlingswerk viel zu schnell – melancholisch wie der letzte Schluck. Schwarz. Bitte mehr!