Gütersloh (gpr.) Seinen eigenen Weg finden – darum geht es bei der Gütersloher Ausbildungsperspektive. Das Projekt – kurz GÜTAP genannt – der Stadt Gütersloh und der Arbeitsagentur Gütersloh/Bielefeld wird unterstützt von der Bürgerstiftung Gütersloh und hilft Schülerinnen und Schülern berufliche Perspektiven für sich zu entwickeln. Mit der feierlichen Vertragsunterzeichnung am Freitagnachmittag im Ratssaal starteten 66 Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Ost in das Programm.
Manchmal verlaufe der Weg in den Beruf nicht gradlinig. In einigen Fällen sei der Bildungsweg vergleichbar mit einer Fahrstuhlfahrt, meinte Nina Spallek von der Bürgerstiftung Gütersloh zu den Gästen im Ratssaal. „Mal geht es zunächst in die falsche Richtung. Hin und wieder drückt man auf den falschen Knopf. Begleiter steigen ein und wieder aus, bevor man dann schlussendlich an seinem Ziel ankommt“, so Spallek. GÜTAP unterstützt die Schülerinnen und Schülernder Gütersloher Hauptschulen auf ihrem Weg. Individuelle Beratung bei der Berufswahl, kostenlose Nachhilfe – ermöglicht durch das Engagement der Bürgerstiftung – Förderplangespräche, Hilfe bei der Bewerbung und eine enge Begleitung durch Übergangscoaches helfen den Schülern eigene berufliche Perspektiven zu entwickeln und diese aktiv zu verfolgen.
Auf dem Vertrag, der am Anfang eines jeden Programm-Jahres steht, werden aber nicht nur die Angebote an die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs festgehalten, sondern auch deren Pflichten. Die Schüler erklären sich bereit an den Beratungsgesprächen teilzunehmen, sie achten ihre Schulregeln, sie zeigen soziales Engagement und sie vermeiden unentschuldigtes Fehlen. Schülern, die eine betriebliche Ausbildung planen, wird im Rahmen von GÜTAP zudem eine Ausbildungsstelle ermöglicht, wenn sie gute bis befriedigende Noten aufweisen, ein gutes Sozialverhalten zeigen, nicht unentschuldigt fehlen und ihre realistischen Berufswünsche aktiv mit Bewerbungen auf Ausbildungsstellen verfolgen.
„Wir erwarten von euch, dass ihr selber überlegt, was ihr beruflich machen wollt – und bei der Entwicklung dieser beruflichen Perspektiven unterstützen und fördern wir euch dann bestmöglich“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies. Paskarbies bedankte sich zudem bei den beiden Hauptschulen, der Bürgerstiftung und den Übergangscoaches, für die erfolgreichen vergangenen Jahre und dafür, dass das Programm auch in diesem Jahr fortgeführt wird.
„Geht euren Weg“, riet auch Thomas Richter, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Gütersloh/ Bielefeld den Schülern der Hauptschule Ost. „Ich bin mir sicher: Jeder, der sich bemüht seinen Platz zu finden, der findet ihn auch“, versicherte Richter. Mittlerweile läuft die Gütersloher Ausbildungsperspektive im neunten Jahr. Im vergangenen Jahr haben die Hälfte der teilnehmenden Schüler während der Laufzeit des Programmes ihre Noten verbessert. 13 Jugendliche wurden über das Programm direkt an Unternehmen vermittelt, die eng mit dem Projekt zusammenarbeiten. Aber nicht nur die betriebliche Ausbildung steht bei GÜTAP im Fokus. Auch Schüler, die nach dem Hauptschulabschluss einen höheren Abschluss anstreben, werden im Rahmen des Programmes beraten und gefördert.
BU: Gegenseitige Verpflichtung (v.l.): Dilveen Al Mousa, Nina Spallek (Bürgerstiftung Gütersloh), Monika Paskarbies, Claus-Peter-Mosner (Jugendberufshilfe Stadt Gütersloh), Aday Akbaba, Uwe Heidemann (Schulleiter Hauptschule Ost) und Thomas Richter (Agentur für Arbeit) unterzeichneten den Vertrag zur Gütersloher Ausbildungsperspektive. Foto: Stadt Gütersloh