Im Kreis Gütersloh darf man gespannt sein auf den Demografiebericht 2015, das wurde nun in einem Zwischenbericht deutlich, den es für die Mitglieder des Arbeitskreises Demografie im Kreishaus gab. Das Zahlenwerk, als Fortschreibung des Berichtes 2011 vom Kreis und der pro Wirtschaft GT in Auftrag gegeben, wird in etwa sechs Wochen auf dem Tisch liegen.
„Ein Service für alle Kommunen, die heimische Wirtschaft und die Abteilungen des Kreises selbst“, sagt Wilhelm Gröver, Leiter des Arbeitskreises Demografie. Und er preist die Zahlen als die „einzig wahren“, da sie vor Ort in allen Kommunen erhoben wurden, stimmig, präzise und aktuell zugleich seien. Das Zahlenwerk kommt dem ausdrücklichen Wunsch der Politik nach, Antworten zu erhalten: Beispielsweise auf die Frage, was im Haushalt abgebildet werden muss, um ausreichend Budget für Bildung zu haben.
Nicht minder interessant: die Daten zur Alterung, auf die die Pflegeplanung zurückgreift. Es zeichnen sich deutliche Unterschiede zwischen den Kommunen ab, manche sind älter, manche jünger. Auch wird man in Gütersloh statistisch älter als anderswo. Darauf weisen die Bielefelder Autoren des Berichts, Reinhard Loos und Dr. Jürgen Flöthmann, schon hin. Lobend erwähnen sie, dass erstmals eine einheitliche Datenbasis aus den Städten und Gemeinden vorliegt. Sogar bis in die Ortsteile gehe die Betrachtung, was unter anderem für die Regionalplanung ein wichtiger Aspekt sei.
Ein eigenes Kapitel zu Flüchtlingsströmen soll es geben, so die Demografieexperten, und eine Hoffnung machen sie sofort zunichte: „Wanderung ist kein Allheilmittel, um die langjährigen Defizite in der demografischen Entwicklung abzupuffern. Migration kann die Alterung nur abmildern.“ Weitere interessante Entwicklungen werden im Bericht thematisiert: Der Trend zur Urbanisierung, die gestiegene Lebenserwartung, Geburtenwahrscheinlichkeit, Wanderungsgebirge als kurzfristige Phänomene, der Zuzug in die Kommunen des Kreises, der höher ausgefallen ist, als im Bericht 2011 vermutet.
Das aktuelle Werk wird in Kürze öffentlich im Internet verfügbar sein. Parallel werden die Demografieexperten ihre Ergebnisse in der Bürgermeisterrunde und im Kreisausschuss präsentieren. Die Referenten lassen sich gern auch in die Kommunen einladen, um dort spezifische Entwicklungen zu diskutieren.