Benjamin Volmar ist nah dran an Patienten, die der besonderen Fürsorge bedürfen – Menschen mit Demenz. Denn besonders für sie kann ein Krankenhausaufenthalt verwirrend sein: Fremde Zimmer, Flure und Menschen führen oft zu einer Verschlechterung der Symptome. Häufig brauchen sie länger, wenn sie sich zum Beispiel von einem Beinbruch erholen müssen und die Demenz-Erkrankung gar nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Ärzte und Pflegekräfte können dieser Herausforderung in einem Akutkrankenhaus kaum gerecht werden. Darum hat das Klinikum Gütersloh den sogenannten Demenz-Koordinator eingestellt, die Bürgerstiftung Gütersloh stellt 90.000 Euro für dieses Projekt zur Verfügung.
Täglich besucht Demenz-Koordinator Benjamin Volmar (31) die verschiedenen Stationen des Klinikums. Er erkundigt sich bei den Pflegenden nach Patienten, die durch ihr Verhalten auf eine Demenz oder einen Verwirrtheitszustand schließen lassen. Als speziell ausgebildete Fachkraft macht er sich dann ein eigenes Bild des Patienten, stellt gezielte Fragen und führt leitliniengetreue Tests durch. Wenn nötig, kann schon kurzfristig ein ehrenamtlicher Patienten-Begleiter zu Besuch kommen und sich einige Zeit mit dem Patienten beschäftigen. Zeit, die die Pflegenden der Station sich üblicherweise nicht nehmen können.
„Benjamin Volmar ist als ausgebildeter Fachkrankenpfleger in der Altersmedizin und nach dem Studium der Psychiatrischen Pflege eine große Unterstützung für das Klinikum“, sagt Pflegedirektor Jens Alberti. „Das neue Projekt hat Vorbild-Charakter für andere Krankenhäuser.“ Patienten mit einer Demenz oder einer Tendenz zu einem sogenannten Delir könnten frühzeitig erkannt und ihren Bedürfnissen entsprechend umfassend behandelt werden. Zudem werden die Ärzte und Pflegenden durch den Demenz-Koordinator geschult und sensibilisiert.