Gütersloh. Kunst und Kultur, Umwelt- und Naturschutz und Einblicke in die lettische Geschichte standen auf dem Programm einer 41-köpfigen Delegation aus dem Kreis Gütersloh unter der Leitung von Landrat Sven-Georg Adenauer. Für fünf Tage reiste die Delegation nach Valmiera.
Der Kreis Gütersloh und die lettische Region Valmiera sind seit mehr als 30 Jahren durch eine Partnerschaft miteinander verbunden. Jedes Jahr besuchen sich Delegationen aus Lettland und Deutschland gegenseitig. Die diesjährige Reise nach Valmiera fand vom 14. bis 18. Mai statt.
Der erste Tag in der Partnerregion war dem Motto ‚Kunst und Kultur‘ gewidmet. Er begann im Museum Valmiera, in dem derzeit ein neuer, sehr moderner Ausstellungsraum zur Ortsgeschichte Valmieras gebaut wird. Schon vor der Eröffnung durfte die Delegation aus dem Kreis Gütersloh einen Blick in die neuen Räumlichkeiten werfen.
In einem ehemaligen Kesselhaus in Valmiera befindet sich eines von acht Staatstheatern Lettlands. Zwar finden aktuell Renovierungsarbeiten statt, diese standen einem Blick hinter die Kulissen jedoch nicht im Wege. Nach einem Spaziergang durch den neu entstandenen Erholungs- und Skaterpark im Zentrum Valmieras führte es die Delegation in den Ort Burtnieki. Auf einer kleinen Insel inmitten eines Gewässers, konnte die Delegation dort Mittagessen. Für viele Reisende war die idyllische Lage ein Highlight.
Besonders beeindruckt war die Delegation aus dem Kreis Gütersloh auch vom Floßbinden, was am vorletzten Tag unter dem Motto ‚Umwelt und Naturschutz‘ auf dem Programm stand. Kamen auch zunächst Zweifel auf, ob die Delegation ein eigenes Floß binden und damit fahren sollte, stelle sich die Situation im Ort Strenči ganz anders heraus. Das Floßbinden wird dort jährlich traditionell zu einem Fest gemacht. In diesem Jahr soll ein 150 Meter langes Floß entstehen, auf dem Interessierte den Fluss ‚Gauja‘ in Richtung Riga fahren können. Die Länge des Floßes ist ein neuer Rekord. Die Tradition des Floßbindens in Strenči wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Am letzten Abend reiste die Delegation nach Rūjiena. Dort wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Gemeinde Steinhagen und der Stadt Rūjiena unterzeichnet. Neben der Partnerschaft zwischen dem Kreis Gütersloh und dem Bezirk Valmiera gibt es damit vier Partnerschaften zwischen Kommunen der beiden. Die Stadt Borgholzhausen hat eine Partnerschaft mit der Ortsgemeinde Naukšēni, die Stadt Halle/Westf. mit der Stadt Valmiera und die Stadt Harsewinkel mit der Stadt Mazsalaca. Seit 25 Jahren sind Steinhagen und Rūjiena schon freundschaftlich miteinander verbunden, jetzt wurde die Zusammenarbeit auch offiziell festgehalten. Am Abend hielten Landrat Sven-Georg Adenauer, Jānis Baiks, der Verwaltungsleiter des Bezirks Valmiera, sein Stellvertreter Guntis Gladkins und Sarah Süß, die Bürgermeisterin der Gemeinde Steinhagen, Grußworte. Freundschaften und Partnerschaften leisteten einen wichtigen Beitrag für ein freies, geeintes und friedliches Europa, führte Süß bei der Unterzeichnung des Vertrags aus. Sie freute sich darauf, die bisherige Arbeit fortzusetzen und Wertschätzung, Toleranz und Vielfalt zu stärken.
Mit diesen Eindrücken ging die Reise der Delegation zu Ende. Neben den vielfältigen Einblicken in das Land konnte die Delegation auch wieder einmal die große Gastfreundschaft der Letten kennenlernen. Beeindruckt war die Delegation zudem auch von dem großen Talent der Letten für Musik und Tanz, unabhängig vom Alter. Ob mit Gesang, rhythmischer Sportgymnastik, Gruppentänzen, Paartänzen oder Volkstänzen in traditionellen Kostümen, in allen Bereichen konnten die Letten überzeugen.
Im kommenden August wird die Delegation aus Valmiera in den Kreis Gütersloh reisen – passend zum Kreissommerfest, das im Zeichen des 50-jährigen Bestehen des Kreises Gütersloh stehen wird.
Bild: Die Delegation aus dem Kreis Gütersloh in im Ort Burtnieki. (Foto: Kreis Gütersloh)