Von den einstmals häufigen Vogelarten in Europa ist der Rebhuhnbestand seit den 1980ziger Jahren um 94 Prozent zurückgegangen. Das betrifft auch den Kreis Gütersloh. Seit gut 10 Jahren untersuchen Wildbiologen der Universität Göttingen die Rebhuhnbestände im Landkreis. In seinem Vortrag am 21. Januar um 19:30 Uhr in der Bürgerbegegnungsstätte Haus Werther berichtet Dipl.- Biologe Werner Beeke der Universität Göttingen über seine Forschung.
In Deutschland ist das Rebhuhn lokal bereits ausgestorben, in nur rund 16 Prozent der Jagdreviere kommt es noch vor. Im Kreis Gütersloh kann man nur noch selten einige wenige Rebhuhnketten beobachten. Verlust an Brutplätzen (Hecken, Feldraine, Brachen), der Insektenmangel in den Feldern durch Pestizideinsatz sowie Raubtiere sind die Hauptursachen, warum dieser Vogel aus unserer Kulturlandschaft verschwunden ist. Das Maßnahmenprogramm „Artenreiche Feldflur“ des Kreises Gütersloh bietet einen Ansatz, auch Rebhuhn-Lebensräume zu verbessern und dieser Entwicklung entgegen zu wirken.
Im Landkreis Göttingen ist es gelungen eine Koalition aus Landwirten, Jägern und Naturschützern zu bilden. Dadurch konnten die Rebhuhnbestände zumindest stabilisiert werden. In seinem Vortrag berichtet Beeke über seine Forschung mit Rebhühnern, die mit Sendern versehen wurden. Weiterhin schildert er seine Erfahrungen mit den Landwirten, Jägern und Naturschützern, die im Rahmen des Rebhuhnschutzprojektes als Verbündete gewonnen wurden. Er erläutert Möglichkeiten und Maßnahmen, wie noch vorhandene Lebensräume aufgewertet, neue Lebensräume geschaffen werden können und die Bewirtschaftung rebhuhngerechter Blühstreifen und -flächen durchgeführt wird. Das Rebhuhnschutzprojekt hat gezeigt, dass großräumig gedacht, geplant und gehandelt werden muss. Im Anschluss an den Vortrag wird der Film ‚Über-Leben Rebhuhn‘ gezeigt, der die Schönheit der Vögel darstellt aber auch über die Bemühungen der Rebhuhnschützer im Landkreis Göttingen informiert.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sind im Büro des Umweltbeauftragten der Stadt Werther (Telefon 05203/705-48) erhältlich.