Am Freitag hat der Deutsche Bundestag der Vertreibungen und Massaker an den Armeniern und Aramäern vor 100 Jahren gedacht.
Der Gütersloher Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus hat sich anlässlich dieses Jahrestages mit dem Erzbischof Dr. Hanna Aydin, dem amtierenden Erzbischof Mattias Nayis der syrisch-orthodoxen Kirche für Deutschland sowie dem Diözesanratsvorsitzenden Dr. Raid Scharbil Gharid getroffen, um über den Gedenktag, aber auch die aktuelle Lage der Christen in Syrien und im Irak zu sprechen. In Brinkhaus‘ Wahlkreis Gütersloh leben in fünf Kirchengemeinden in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Harsewinkel die größte syrisch-orthodoxe Gemeinde in Deutschland.
Am 24. April 1915 begann im Auftrag des damaligen Regimes im osmanischen Konstantinopel die Vertreibung und Vernichtung von Armeniern. Deportationen und Massenmorde kosteten nach Schätzungen über eine Million Armenier und andere orientalische Christen wie aramäische, assyrische und chaldäische Christen und Pontusgriechen das Leben. Brinkhaus stellte hierzu fest: „Es war richtig, dass der Bundestag heute über den Genozid debattiert hat. Es war auch richtig, auch über die besondere Verantwortung des Deutschen Kaiserreiches zu sprechen, das vor 100 Jahren nicht seinen Einfluss genutzt hat, um diese Gräueltaten zu verhindern.“ Brinkhaus würdigte in diesem Zusammenhang die vielen Initiativen und Beiträge aus der türkischen Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik, die sich für eine Versöhnung von Armeniern/Aramäern und Türken einsetzen. „Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, die Opfer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, so Brinkhaus weiter.