Auch in der Festhalle Isselhorst beantworteten Bürgermeister Henning Schulz und Sozialdezernent Joachim Martensmeier wieder Bürgerfragen – Bürgerverein Blankenhagen berichtete von seinen Erfahrungen
Gütersloh (gpr). Fakten nennen, Erklärungen liefern, für Nachbarschaft werben, im Gespräch bleiben: Das Informationsbedürfnis der Bevölkerung zum Thema „Flüchtlinge in Gütersloh“ ist hoch, ebenso die Bereitschaft von Bürgermeister Henning Schulz Antworten zu geben. Zusammen mit dem Sozialdezernenten Joachim Martensmeier stand er am Montag (1. Februar) in der Isselhorster Festhalle vor einer Anwohnerversammlung aus Niehorst Rede und Antwort. Am Ellernhagen soll in den nächsten Monaten Wohnraum für 60 Personen errichtet werden – aus Erd- und Obergeschoss bestehende Gebäude in so genannter Holztafelbauweise. Das sind Häuser, die zwar schnell zu errichten sind, sich optisch und baulich allerdings gefällig in die Umgebung einfügen.
Auch diese Frage war Gegenstand der gut zweistündigen Veranstaltung, zu der rund 180 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gekommen waren. Neben Bewohnern der Siedlung waren darunter auch zahlreiche Mitglieder und Flüchtlingshelfer aus dem Bürgerverein Blankenhagen. Sie lieferten im Verlauf der Diskussion eindrucksvolle Beiträge zur praktischen Unterstützungsarbeit in diesem Stadtteil. Dort haben bekanntlich seit Sommer rund 160 geflüchtete Menschen eine Unterkunft gefunden. Darunter waren auch zahlreiche Kinder, wie eine Lehrerin der Grundschule Blankenhagen berichtete. Sie warb wie auch andere für Offenheit den zu erwartenden Bewohnern gegenüber: „Sie werden viel zurück bekommen, wenn Sie auf die Menschen zugehen. Angst hat bei uns in Blankenhagen niemand.“
„Warum gerade Niehorst? – Warum werden die Kasernen der Briten nicht genutzt? – Das waren Fragen, die in der Versammlung gleich mehrmals gestellt wurden und auf die Bürgermeister und Sozialdezernent umfassend Antworten gaben. Wie bereits in der Bürgerversammlung in der Stadthalle vergangene Woche verwies Henning Schulz dabei darauf, dass die Stadt über genau zehn Grundstücke in der Stadt verfügt, auf denen sie kurzfristig bauen kann. Per Ratsbeschluss waren im Dezember die Standorte Ellernhagen, Hopfenweg und Holzheide als erster Schritt festgelegt worden. Dabei war auch die Verteilung über das gesamte Stadtgebiet ein Kriterium. Eine Karte, die auch auf der städtischen Website abzurufen ist, zeigt, dass der Großteil der Ankommenden bisher in der Innenstadt untergebracht ist.
Angesichts weiterer Zuweisungen von Flüchtlingen ist es dringend geboten, Wohnraum zu schaffen – nicht zuletzt mit dem Ziel, die Unterbringung in Sporthallen aufzugeben. Dabei seien auch die
Wohnungen der Briten Teil der Planung, bekräftigten Schulz und Martensmeier. Mit ihnen sei allerdings erst ab 2017 nach Abzug vom Flughafen zu rechnen. Eine Vorab-Nutzung von Unterkünften auf dem Flughafen werde von den Briten abgelehnt, berichteten die beiden städtischen Vertreter von entsprechenden Gesprächen und Anfragen. Schulz und Martensmeier stellten auch Planungen für das Grundstück Ellernhagen vor. So ist an eine Anordnung von Gebäuden mit einer Hofsituation und einem kleinen Gebäude für Gemeinschafts- oder Beratungsräume gedacht. Denn auch das konnten sie auf besorgte Anfragen und mit Verweis auf andere Nachbarschaften mit Flüchtlingen im Stadtgebiet versichern: „Mit der Unterbringung endet die städtische Verantwortung nicht. Natürlich erfolgt eine Betreuung.“
Weitere Infos zum Thema: www.fluechtlinge-in-guetersloh.de