Der erste Arbeitstag im neuen Amt liegt bereits seit dem 21. Oktober hinter Henning Schulz. Am Freitag fand die offizielle Einführung in das Amt des Bürgermeisters vor dem Rat statt. Die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies (CDU) nahm die Vereidigung ihres Parteikollegen vor, der 2013 als Stadtbaurat ins Gütersloher Rathaus kam. Nun tritt er die Nachfolge von Maria Unger an, die nach 21 Jahren im Amt nicht wieder kandidierte.
Es sei für ihn noch immer schwer zu glauben, dass er nun als neuer Bürgermeister vor dem Rat und zahlreichen Mitarbeitern und Gästen stehe, die auf der Tribüne die Amtseinführung verfolgten, erklärte Schulz. Aber er sei glücklich und dankbar für das Vertrauen, das ihm die Bürger und Bürgerinnen entgegengebracht hätten: „Was gibt es Schöneres als die Gelegenheit zu bekommen, diese Stadt mitzugestalten, die mir schnell Heimat geworden ist!“
Der neue Gütersloher Bürgermeister ging aber in seiner Antrittsrede auch auf aktuelle Herausforderungen ein. Gerade der Umgang mit der Flüchtlingssituation führe jeden Tag vor Augen, wie sehr gerade jetzt Veränderungen das tägliche Leben bestimmten. Schulz: „Die Realität zwingt uns zur Veränderung…Was heute noch die richtige Entscheidung ist, wird morgen von der Realität über den Haufen geworfen. Zeit, unsere Projekte und Maßnahmen nach den Regeln und Gesetzten, die wir jahrzehntelang gelernt und angewandt haben zu entwickeln, haben wir nicht mehr. Langsam beginnt aber ein Prozess, in dem sich der Gesetzgeber entschließt, Gesetzesvorgaben zu hinterfragen und diese auf das wesentliche und noch leistbare zu reduzieren.“ Auch dies könne ein Beitrag zum Bürokratieabbau sein, wenn es uns zu der grundsätzlichen Frage führe, die wir uns als Gesellschaft stellen müssten: Was ist uns wirklich wichtig? Wie wollen wir leben?
An den Rat appellierte er, „gemeinsam nach besten Lösungen für die Stadt zu suchen und über Parteigrenzen hinweg vertrauensvoll an einer positiven Weiterentwicklung zu arbeiten.“ Schulz: „Ein Bürgermeister hat zwar ein wichtiges und einflussreiches Amt, aber Großes bewegen können wir nur gemeinsam.“ Darin schloß Schulz, der zum Amtsantritt die Bürgermeisterkette trug, auch die zahlreichen Menschen, Gruppen und Institutionen ein, die in Gütersloh voran bringen wollten. Sie alle wolle er mit seinem Wahlspruch „Unterwegs für Gütersloh“ mitnehmen auf seinen Weg. Doch Schulz bat auch um einen Vertrauensvorschluss: „Bürgermeister ist man nicht – Bürgermeister wird man,“ zitierte er aus der aktuellen Gütersloher Inszenierung des Theaterstücks „Die Schildbürger“. Hier stehe noch ganz am Anfang, werde lernen, Fehler machen, Erfahrungen sammeln, neue Akzente setzen. So werde ich Stück für Stück einen eigenen Weg finden und mein Bestes für die Stadt und ihre Menschen geben.“
Den Anfang machte im Anschluss der Amtseinführung eine umfangreiche Ratssitzung mit 33 Tagesordnungspunkten. Der Alltag für Bürgermeister Henning Schulz hat begonnen.