Geschichten, die das (Berufs-)Leben schrieb: Bürgermeister Henning Schulz vertauschte bei seiner „Jubilarehrungs-Premiere“ für 40- und 25 Jahre im öffentlichen Dienst in dieser Woche kurzfristig die Rollen. Er forderte die 25 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Haus Kirchstraße 21 auf, ein wenig aus ihrem Arbeitsalltag zu erzählen: „So lerne ich auch S i e besser kennen,“ sagte die neue Bürgermeister, der aber auch einigen Mitarbeitern aus seinem bisherigen Geschäftsbereich „Bau und Verkehr“ gratulieren konnte.
Für die Statistik: Insgesamt galt es 745 Jahre öffentlichen Dienstes zu würdigen – vom Mitarbeiter bei der Stadtkasse über die Kollegin beim Grünflächenamt bis hin zu den Erzieherinnen in städtischen Kindertageseinrichtungen. Nicht nur für den Bürgermeister ist diese Bandbreite ein Nachweis für die Vielfalt aber auch für die Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung: „Mein Dank geht an Sie alle mit Ihrem Einsatz für die Stadt und ihre Bürger.“ Schulz verwies unter anderem auf die besondere Herausforderung, die sich durch die verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen für fast alle Abteilungen ergibt. Hier hätte jeder an seinem Platz höchste Flexibilität und Einsatzbereitschaft bewiesen.
Acht Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können auf 40 Jahre (Einstellungsjahr 1975) zurückblicken und somit auf eine Geschichte, in der Aktenordner, Schreibmaschine und Telefon die Haupt-Arbeitsgeräte waren. 17 Kollegen und Kolleginnen sind seit 25 Jahren im öffentlichen Dienst tätig. Für jede und jeden Einzelnen fand Henning Schulz aber auch persönliche Worte, die von den Jubilaren um die eine oder andere persönliche Erinnerung ergänzt wurden.
So ist einer Mitarbeiterin aus einer Kindertageseinrichtung heute noch der kleine Junge im Gedächtnis, der sie im Brautkleid sah und ganz enttäuscht ausrief: „Aber ich wollte Dich doch heiraten.“ Eine Kollegin von ihr schildert eindrucksvoll, wie sehr ihr auch heute noch der Beruf der Erzieherin Freude macht: „Wenn ich mit den Kindern wie in den vergangenen Tagen draußen bin in der Herbstlandschaft und alle sind fröhlich und spielen, dann sage ich mir: ‚Wie schön – und dafür kriegst Du Geld!‘“
Aber auch die Jubilare aus der „Zentrale“ im Rathaus steuerten Geschichten und Erinnerungen bei. Einige von ihnen haben im Laufe ihrer Berufslaufbahn unterschiedliche Abteilungen durchlaufen, andere sind einem Fachbereich treu geblieben.
Für alle – ob Kultur, Finanzen, Standesamt oder Fachbereich Umwelt hat sich – so auch die Bilanz in den anschließenden Gesprächsrunden – hat sich eines auf jeden Fall bestätigt: Die Berufswahl „Verwaltung“ war gut und richtig.