Mit dem Ausbau des Netzes durch die Deutsche Telekom hat Gütersloh das Breitband-Ziel des Bundes – die flächendeckende Versorgung der Haushalte mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit bis 2018 – bereits erreicht. Doch Bürgermeister Henning Schulz hat die nächsten Schritte bereits im Blick: Die Erschließung mit Glasfaser bis zum Haus (die so genannte FTTB-Technologie) ist grundsätzlich das langfristige Ziel für die Stadt. Darüber besteht auch politischer Konsens - so das Ergebnis eines Workshops zum Thema, an dem vergangene Woche Vertreter und Vertreterinnen der Ratsfraktionen teilnahmen. Gegenstand waren neben einem Sachstandsbericht der städtischen Koordinierungsstelle Breitband auch Informationen über Fördermöglichkeiten des Ausbaus durch den Bund. Die Förderrichtlinien dazu sind jetzt veröffentlicht worden.
Für die Koordinierungsstelle gab Claudia Koch den Bericht. Er zeigt, dass die „Task Force“ aus dem Rathaus seit ihrer Einrichtung im April einige Entwicklungen erfolgreich anstoßen und begleiten konnte. In der Fritz-Blank-Straße im Gütersloher Westen erfolgt aktuell die bauliche Umsetzung für die flächendeckende Erschließung des gesamten Wohnquartiers mit Glasfaser. Ähnliches gilt für das Neubauprojekt Krullsbachaue in Isselhorst, wo im Zuge der Erschließung die Infrastruktur für den Glasfaserausbau mit verlegt wird. Und auch im Bereich Pavenstädt zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab, nachdem die Stadt im September Anwohner und mögliche Anbieter im Rahmen von Informationsveranstaltungen zusammengebracht hatte.
Diese Vermittlerrolle übernimmt die Koordinierungsstelle auch im Bereich der Gewerbegebiete. So wurden die Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet Hans-Böckler-Straße über die Möglichkeit eines Glasfaseranschlusses in ihrem Gebiet im September informiert. Bei entsprechendem Interesse könnten auch hier im nächsten Jahr Glasfaseranschlüsse verlegt werden. An anderer Stelle kommt diese aktive Vermittlerrolle zwischen potenziellen Kunden und Anbietern an ihre Grenzen – so etwa, wenn es um kleinere Siedlungsstrukturen in Randlagen mit längeren Versorgungswegen oder die optimale Versorgung in Gewerbegebieten geht. Teil einer mittel- und langfristigen Strategie ist hier das Ausloten von Fördermöglichkeiten des Bundes, deren Richtlinien in diesen Tagen veröffentlicht wurden. Einen Förderantrag wird von der der Stadt derzeit vorbereitet - unter anderem für die Erschließung in Gewerbegebieten und für Beratungsleistungen, deren Ziel die Darstellung des für die Stadt optimalen Geschäftsmodells für die Versorgung von Siedlungen in Randbereichen ist.
Denn Bürgermeister Schulz und Claudia Koch ziehen ein eindeutiges Fazit zur flächendeckenden Versorgung mit Glasfasernetzen: In bestimmten Bereichen – hier vor allem in Neubaugebieten, aber auch auf neu zu entwickelnden Gewerbegebieten wie dem Flughafen-Areal - lässt sich eine Erschließung integrieren und eigenwirtschaftlich realisieren. In den übrigen Bereichen gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Henning Schulz: „Hier hat uns der Ausbau durch die Telekom im Vergleich mit anderen Kommunen kurzfristig ein großes Stück nach vorn gebracht. Mit der Erarbeitung einer langfristigen Strategie werden wir dafür sorgen, dass wir diese Position weiterentwickeln.“