72 Schülerinnen und Schüler erleben klischeefreie Berufsfelder beim Girls‘ und Boys‘ Day
Gütersloh (gpr). Klischee adé hieß es jetzt wieder beim diesjährigen bundesweiten Girls‘ und Boys‘ Day in der Gütersloher Stadtverwaltung. Nach einer pandemiebedingten Pause hatten sich diesmal 72 Schülerinnen und Schüler für das vielfältige Programm in insgesamt 14 Fachbereichen angemeldet, um sich in vermeintlich männlichen oder weiblichen Berufsfeldern auszuprobieren. So konnten sich Jungen beispielsweise als Erzieher in einer städtischen Kindertageseinrichtung erproben und Mädchen bei der Berufsfeuerwehr üben, im Rettungsdienst einen Zugang zu legen oder auf die Drehleiter zu steigen.
Nach einem gemeinsamen Auftakt im Ratssaal, wo Roman Quenter, Fachbereichsleiter Personal und Organisation bei der Stadt Gütersloh, unter anderem berichtete, dass die Stadt Gütersloh als Arbeitgeber etwa 130 Ausbildungsplätze pro Jahr anbietet, starteten die Mädchen und Jungen in den unterschiedlichen Stationen.
Einen Blick hinter die Kulissen im Wortsinn boten die Kultur Räume Gütersloh, wo die Mädchen und Jungen unter anderem hinter den Vorhang des Theaters schauten: angefangen von der beeindruckenden Architektur des Theaters über die Technik, bis in den Orchestergraben. Die Bühne hat eine Höhe von insgesamt 29 Metern und der Bühnenturm von 20 Metern, um so Theaterkulissen beim Szenenwechsel ganz einfach in die Höhe fahren zu können. Auch die Veranstaltungstechnik, im Theater also die Rolle des Technikmeisters, wurde den Jugendlichen nähergebracht.
Der Fachbereich Umweltschutz führte am Bauhof an der Goethestraße vor, wie unsere Stadt sauber gehalten wird und welche Fahrzeuge die Flotte der Stadtreinigung bereithält. Thomas Schikora von der Stadtreinigung zeigte, wie die städtischen Müllfahrzeuge funktionieren und wie der Müll in Gütersloh sortiert wird.
Hoch hinaus ging es bei der Berufsfeuerwehr, wo 20 Mädchen die auf rund zwölf Meter Höhe ausgefahrene Drehleiter hinaufklettern konnten. Auch der Rettungsdienst wurde vorgestellt, wo nach der Demonstration der Ausrüstung im Rettungswagen geübt werden konnte, wie man einem Patienten, in diesem Fall einer Puppe, einen Zugang legt. Da Brandschutz natürlich ein wichtiges Thema für die Feuerwehr ist, wurde außerdem der Umgang mit einem Feuerlöscher geübt.
Der städtische Fachbereich IT zeigte interessierten Schülerinnen im Rathaus zum Beispiel, wie man PCs auseinanderschraubt und bot damit einen konkreten Einblick in den Arbeitsalltag in einer IT-Abteilung. Eine Station war auch der Serverraum, sozusagen das „Gehirn der Stadtverwaltung“. Dort wurde erklärt, warum der Raum gekühlt werden muss und wie die Wärme überhaupt entsteht. Dann ging es hinab in den Keller: Hinter einer dicken Tresortür wartete eine Zeitreise in längst vergangene Zeiten. Dort lagern Back-ups und auch ein paar Erinnerungsstücke, abgespeichert auf Disketten und Floppy-Disks. „Auslesen kann das hier in der Stadtverwaltung heute aber niemand mehr, ein wenig moderner geht es bei uns schon zu“, erklärte IT-Mitarbeiter Alfred Meierfrankenfeld augenzwinkernd.
Der Girls‘ Day wird bereits seit dem Jahr 2002 von der Stadt Gütersloh angeboten, am Boys‘ Day beteiligt sich die Stadtverwaltung seit 2011.
Bild: Begrüßung im Ratssaal: Insgesamt 72 Mädchen und Jungen nahmen an den Angeboten der Stadt Gütersloh zum Girls‘ und Boys‘ Day teil. (Foto: Stadt Gütersloh)