95 Minuten bei sommerlicher Hitze alles gegeben, lange 2:0 geführt und am Ende durch zwei Tore in der Nachspielzeit noch mit 2:3 (2:0) verloren. Beim FC Gütersloh machte sich nach dem Schlusspfiff tiefe Fassungslosigkeit breit. Der FCG kassierte beim TSV Marl-Hüls eine äußerst unglückliche Niederlage und steckte damit im dritten Spiel die dritte Niederlage ein. "Das ist eine ganz bittere, bittere, bittere Niederlage", musste sich FCG-Trainer Fatmir Vata nach dem Spiel erstmal fassen. Die Gütersloher haben damit (eigentlich) in ihren drei Saisonspielen überzeugt, stehen aber weiter mit leeren Händen dar.
So eng liegen Glück und Pech im Fußball beieinander: Durch die turbulente Schlussphase bleibt der FCG Tabellenletzter, während der TSV Marl-Hüls die Tabellenführung übernahm. Dabei sah es lange nach den ersten Punkten aus. Saban Kaptan (31.) und Lars Beuckmann (38.) sorgten für eine 2:0-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel nahm der Marler Druck zu. FCG-Torwart Radoslaw Libera parierte innerhalb einer Minute zweimal großartig und hielt die 2:0-Führung für die Gäste fest (58.). In der 73. Minute nahm das Unglück dann seinen Lauf. Michael Smykacz traf in der 73. Minute zum Anschlusstreffer. Trotzdem durfte das Vata-Team noch bis in die Nachspielzeit hinein auf den ersten Saisonsieg hoffen. Sebastian Westerhoff erzielte in der 91. Minute den schon bitteren 2:2-Ausgleich für die Platzherren. Wegen einer Trinkpause ließ der Schiedsrichter dann fünf Minuten nachspielen. Dario Gedenk traf dann in der 93. Minute mitten ins Gütersloher Herz - 3:2 für den TSV Marl-Hüls!. Zu allem Überfluss sah Simon Schubert auch noch die gelb-rote Karte.
Mannschaft, Betreuer und Fans brauchten natürlich nach dem Spiel eine Weile, um sich wieder zu fangen. Trainer Fatmir Vata sprach nach der ersten Fassungslosigkeit sofort mit der Mannschaft, um ihr Mut zu machen und sie für das nächste Heimspiel gegen den SC Hassel zu motivieren. "Wir müssen die Köpfe nach oben bekommen", sagte Vata. So bitter die ersten drei Spiele (und Marl-Hüls erst recht) auch abgelaufen sind, haben sie trotzdem doch gezeigt, dass das Team in der Oberliga mit jedem Gegner mithalten kann - auch wenn die Tabelle derzeit etwas Anderes aussagt. "Die Mannschaft braucht halt noch etwas Zeit und wird die wichtigen Punkte holen. Jetzt müssen wir halt noch Lehrgeld zahlen", traut Team-Manager Hendrik Müller der Mannschaft eine baldige Wende zu.
FC Gütersloh: Libera, Beuckmann, Schubert, Chantzopoulos, Andzouana, Kaptan, Gürer (76. Gemicibasi), Sansar (84. Wieckowicz), McNichol, Niketta, Flaskamp (70. Tahiri).
Tore: 0:1 Kaptan (31.), 0:2 Beuckmann (38.), 1:2 Smykacz (73.), 2:2 Westerhoff (90.+1), 3:2 Gedenk (90.+3).