Meinolf Weber ist zufrieden: Ein Bagger schiebt die letzten Reste Erde auf dem Grundstück am Nottebrocksweg unweit der britischen Kaserne Princess Royal Barracks an der Marienfelder Straße zusammen. Hier lagen bis vor kurzem große Haufen mit stark verunreinigter Erde. Sie stammten vom Kasernengelände und sollten am Nottebrocksweg gesiebt werden.
Gegen das Unternehmen, den Auftraggeber, den Bundesliegenschaftsbetrieb (BLB), und den Nachbarn, der das ihm nicht gehörende Grundstück zur Verfügung gestellt haben soll, läuft noch ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Für Weber, bei der Abteilung Umwelt des Kreises für Altlasten zuständig, ist jedoch etwas anderes viel wichtiger: „Beide Flächen, sowohl am Nottebrocksweg als auch auf dem Kasernengelände, werden aus Umweltschutzsicht hochwertiger hergerichtet als sie es vorher waren.“
Noch fehlen letzte Abstimmungen mit den Briten, die auch die Hoheit über das rund 2000 Quadratmeter große Grundstück neben den Sportplätzen am Nottebrocksweg haben. Und auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) muss noch ihr o. k. geben. Aber Plan ist, dort Magerrasen auszusähen. Das findet Hans-Martin Bröskamp gut. Der Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde ist an diesem Morgen mit von der Partie, um zu beurteilen, was für diese Fläche das Beste wäre. „Wir werden die Mahd vom Flughafenareal auf dem Kasernengelände verwenden. Da sind viele seltene Arten dabei und der Boden hier ist der gleiche.“ Wenn die letzten Reste Erde vom Gelände abgefahren sind, soll entschieden werden, ob noch zusätzlich sandiger Boden aufgebracht werden muss, um den Charakter einer Magerwiese zu begünstigen. Noch weitere Verbesserungen für das Gelände sieht Bröskamp an diesem Tag auch und bespricht das mit dem Unternehmer, der den Boden abfährt: Zwei Seitenstreifen, unter anderem am Schlangenbach sollen noch abgezogen werden und auch die Tannenreihe, die das Grundstück von einem Maisfeld abgrenzt, kann weg. Die Tannen, so Bröskamp, stünden viel zu trocken und in spätestens fünf Jahren würde man sich eh über die Bäume unterhalten müssen. „Dann besser jetzt!“
Kommen die Tannen weg, löst das ein weiteres Problem: Bisher wurde das 2000-Quadratmeter große Niemandsland von einem Nachbarn genutzt, der unter anderem seinen Grünschnitt dort ablud, und als Treckerzufahrt zum dahinterliegenden Feld. Die Zufahrt könnte in Zukunft dort verlaufen, wo die Tannen stehen. Die Fläche auf dem Kasernengelände, von der das Material stammt, wird laut Weber ebenfalls grundlegend saniert. Die Zusage hätten Briten und BLB bereits gegeben. Bei der Fläche handelt es sich um den ehemaligen Brandübungsplatz, wo im Laufe der Kompost, Grünschnitt und Boden abgeladen worden sei. Die Fläche werde von Gutachtern untersucht und gegebenenfalls wird weiterer Boden entsorgt werden müssen.