Tierschutz als Ferienspielangebot ist noch immer selten – etwas Besonderes. „Als ganz besonders erleben wir auch unsere jungen Gäste, die lernen wollen, wie man sich Tieren gegenüber fair verhält“, stellt Astrid Reinke fest, Tierschutzlehrerin und Vorsitzende vom Verein Achtung für Tiere e. V. „Kinder, die zu unseren Tierschutzferien kommen, sind achtsam, freundlich und dankbar dafür zu erfahren, wie Tiere leben wollen. Ein Weg für eine bessere Welt für Mensch und Tier ist, Jugendliche zu informieren. Sie haben noch viele Jahre Zeit, für Tiere einzutreten.“
Zusammen mit anderen Ehrenamtlichen führt die Tierärztin seit 10 Jahren Bildungsprojekte durch, auch in Kooperation mit dem Fachbereich Jugend Gütersloh und dem Familienzentrum Rietberg. Angeleitet von engagierten Mitgliedern der Vereins-Jugendgruppe versorgten die Schülerinnen und Schüler aus Gütersloh und Rietberg in sechs teilweise mehrtägigen Projekten Mäuse, Hühner, Katzen, Hunde, Esel und Pferde.
Bei unterhaltsamen Ausflügen mit den Vereinshunden, Mitarbeit in den Tier-Lebensräumen und beim Putzen der Pferde und Esel erfuhren die Jugendlichen von den ganz persönlichen Eigenheiten der einzelnen Tiere. Sie erkannten, dass man sich über jedes Tier, das man adoptieren möchte, vorher eingehend informieren muss. Wie viel Zeit, Geld und Arbeit für ein glückliches Tierleben nötig sind, überraschte einige. „Pferde und Esel sind viel unterschiedlicher als ich dachte. Obwohl so oft ein Esel alleine mit einem Pony auf der Wiese steht. Ich weiß jetzt, dass jedes Tier mindestens einen Artgenossen braucht, um glücklich zu sein“, war die Erkenntnis eines Teilnehmers.
Die Empfindsamkeit der Tiere und ihre speziellen Fähigkeiten kamen zur Sprache. Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen uns Menschen und anderen Tieren, Tierschutzprobleme, wie Tiernutzung im Zirkus, für die Ernährung, Tierversuche, Zwingerhaltung von Hunden u.v.m. wurden diskutiert. Die Kinder studierten die Körpersprache der sechs Vereinshunde, informierten sich über die Lebensweise verschiedener Tierarten und erhielten Anregungen für eigene Tierschutzaktivitäten. Einige bauten ein Modell geeigneter Lebensräume für Schweine, Pferde und andere Tiere. Andere fertigten eindrucksvolle Plakate an und eine Gruppe sammelte sogar Spenden für die Tiere.
„Eigentlich weiß doch jeder, dass Tiere leben, sich freuen und frei bewegen, Freunde und Familie haben wollen“, denkt Vereinsmitglied Ina Haver. „Die Kinder waren total engagiert. Was für ein Potential in ihnen schlummert, um die Welt zu einem guten Ort für Mensch und Tier zu machen, zeigen uns Sätze aus Feedbacks wie: ‚Der Kurs hat mir die Augen geöffnet, wie schlecht es manchen Tieren geht. Aber ich bin auch fasziniert davon, wie schön ein Tierleben hier auf diesem Hof sein kann,‘ oder: ‚Ich werde die Zeit nie vergessen und will mich jetzt auch für Tiere einsetzen,‘“ Zum Abschluss freuten sich alle über eine schöne Urkunde. Fotos und Infos unter www.achtung-fuer.tiere.de.
Bildunterzeile: Eselchef Benjamin ruht im warmen Sand aus und genießt Streicheleinheiten
Foto und Copr. Achtung für Tiere e.V.