Wiederholt werden die Sprachcamps der Arbeiterwohlfahrt von zwei Gütersloher Stiftungen und der Stadt gemeinsam gefördert
40 Grundschulkinder begehen diese aufregende Reise durch fremde Welten. Und so ganz nebenher lernen sie dabei besser Deutsch. Denn die Sprachcamps der Arbeiterwohlfahrt sind für Kinder mit Migrationshintergrund gedacht. Finanziert wird diese spannende Reise vom NRW-Familienministerium,welches die Dritt- und Viertklässler fördert, und von der Reinhard Mohn Stiftung und der Bürgerstiftung Gütersloh, die die Förderung der Kinder aus den 1. und 2. Klassen im Stadtgebiet finanziell unterstützen. Die Stadt Gütersloh stellt seit Jahren ihre Schulgebäude zur Verfügung.
„Die AWO freut sich außerordentlich, dass sich die beteiligten Stiftungen dazu entschlossen haben, weitere Mittel für die möglichst frühzeitige Sprachförderung von Kindern mit nichtdeutscher Familiensprache zur Verfügung zu stellen, da diese eine der wichtigsten Voraussetzungen für den schulischen und beruflichen Erfolg sowie die gesellschaftliche Integration ist “, so Jürgen Jentsch als Vorsitzender des AWO Kreisverbandes in Gütersloh.
„Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund ist ein wichtiger Schlüssel zu größerer Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem“, sagt Brigitte Büscher, Vorstandssprecherin der Bürgerstiftung Gütersloh, beim Besuch des Sprachcamps. Sie und Rüdiger Bockhorst von der Reinhard Mohn Stiftung und Michael Wittenstein (Stadt Gütersloh) waren der Einladung der Arbeiterwohlfahrt AWO gefolgt, sich vom Erfolg der Sprachcamps während der Sommerferien zu überzeugen.
„Dieses Konzept der spielerischen Sprachförderung im außerschulischen Bereich hat uns sofort überzeugt und passt sehr gut zu unseren Bildungsprojekten“, sagt Rüdiger Bockhorst, der Projektmanager der Reinhard Mohn Stiftung.
Michael Wittenstein, Abteilungsleiter Schulen bei der Stadt Gütersloh, dankt für die Unterstützung der Stiftungen, durch die auch die Kinder der ersten beiden Jahrgänge von den Erlebnissen im Sprachcamp profitieren können. Die bisherigen Erfahrungen mit den Sprachcamps zeigten, dass sich die Kinder außerhalb der gewohnten schulischen Strukturen neue Lernräume erschließen und mit großer Motivation dabei sind. Die Lernerfolge für die teilnehmenden Kinder sind am schnellsten in den Kompetenzen Sprechen und Hörverstehen infolge der systematischen Erweiterung des Wortschatzes in den 10 Fördertagen feststellbar.
10 Tage intensive Betreuung in den Kompetenzen Lesen und Schreiben erleichtern für die meisten Kinder zudem den Zugang zu diesen Fertigkeiten, sichern Erfolgserlebnisse im außerschulischen Bereich, motivieren dadurch und könnten somit in die Schule transportiert werden. Alle Beteiligten waren überzeugt, dass durch die raschen Lernfortschritte im Sprachcamp das Selbstwertgefühl der Schüler gestiegen sei.
Die von der AWO entwickelten Sprachcamps sind ein Instrument, um die Sprachkenntnisse von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache zu verbessern. Je 20 Kinder arbeiten täglich in einer der zwei festen Gruppen und werden von einem Sprach-, einem Theater- und einem Freizeitpädagogen betreut. Eine gemeinsame Theateraufführung am letzten Tag der Sommerferien und ein Tagesausflug sind die Höhepunkte für die Campkinder. Darüber hinaus bleibt viel Freizeit für kreative und sportliche Betätigungen. Besonderer Wert wird auf die Schriftsprache gelegt, da beim Schreiben die häufigsten Schwierigkeiten auftreten. In spielerischer Atmosphäre lernen die Kinder mit der Grammatik sicherer umzugehen, bauen ihren Wortschatz auf und werden beim Erstellen kurzer Texte unterstützt.