Am Dienstagabend fanden sich etwa 50 Gäste in der Mediothek am Marktplatz in Lübbecke ein, um das Ergebnis der Ausstellungskooperation des Museums und des Archivs der Stadt Lübbecke und dem Deutschen Automatenmuseum – Sammlung Gauselmann zu feiern.
Bereits im Eingangsbereich des Kultur- und Medienzentrums wurden die Interessierten von einem großformatigen Banner begrüßt mit einer historischen Szene aus den 1950er-Jahren.
Dieses zeigte den alten Kleinbahnhof „Lübbecke-Stadt“, an dessen Wand einer der allseits bekannten PEZ-Automaten hing. Neben ihm steht ein freundlich blickender Herr neben einem Auto, der voller Inbrunst in die Kamera winkt.
Dieser Mann auf der Fotografie ist Heinz-Friedrich Knickmeyer, der Sohn des damaligen Gaststättenbetreibers im besagten Bahnhof. Glücklicherweise ließ es sich der heute 85-jährige Lübbecker nicht nehmen, die Eröffnungsveranstaltung als Ehrengast zu besuchen. „Die weiße BMW-Isetta auf dem Foto“, berichtete Herr Knickmeyer voller Stolz, „war mein erstes eigenes Auto.“
Nachdem die Besucher von Bürgermeister Frank Haberbosch willkommen geheißen wurden, erklärte Sascha Wömpener vom Deutschen Automatenmuseum: „Die entstandene Ausstellung beleuchtet und verbindet die Stadt- und Automatengeschichte auf einzigartige Art und Weise.“
Im Rahmen der Fotoausstellung, die historische Stadtarchiv-Funde mit Fotografien von Automaten aus der Sammlung Gauselmann verbindet, konnten außerdem Automaten zum Anfassen aus dem Bestand des Lübbecker Museums ins Gebäude einziehen.
„Um Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen, haben wir eine mit kandierten Erdnüssen befüllte Nussglocke zum Teil der Ausstellung gemacht. Dieser Automat, der damals in keiner guten Kneipe fehlen durfte, steht für die Besucher der Ausstellung auch ohne den Einwurf von 10-Pfennigen zum Testen und Probieren bereit“, so die Stadtarchivarin Christel Droste.
Inmitten der Ausstellung angekommen, dauerte es nicht lange, bis viele der Eröffnungsgäste nicht nur in ein Stück Stadtgeschichte eintauchten, sondern sich vor allem auch auf eine Reise in Ihre eigene Vergangenheit machten.
Im Handumdrehen wurden Geschichten und Anekdoten über Personen, Gebäude und Automaten zum Besten gegeben, die oftmals zu herzhaftem Lachen der Zuhörenden führten. So wurde dieser Abend für viele Lübbecker zu einem Abend der Erinnerungen.
Die Wanderausstellung wird noch bis zum 23. Dezember im Gebäude des alten Rathauses für alle Besucherinnen und Besucher während der Öffnungszeiten kostenlos zu sehen sein. Am kommenden Sonntag, 4. Dezember, erfolgt zudem eine kombinierte Führung durch die Ausstellung und die Innenstadt. Interessante Haus- und Familiengeschichten werden dabei mit Geschichten zu den früher in Lübbecke zugänglichen Automaten verknüpft. Beginn der Führung ist um 11 Uhr im Kultur- und Medienzentrum (Altes Rathaus). Die Teilnahme ist gebührenfrei und lässt sich gut mit einem anschließenden Bummel über den Lübbecker Weihnachtsmarkt verbinden.