Gütersloh. Stan Pete lädt zum Entdecken und Spielen ins Kreishaus ein: Im Foyer des Kreishauses Gütersloh hat Peter Schwieger alias Stan Pete Instrumente installiert.
Mit den einen lassen sich vorhandene Klänge aufspüren und untersuchen. Das Gebäude fungiert als hier Klangkörper. Andere wiederum dienen als Geräuscherzeuger: In Form von Thermokompostern finden sie ihren Platz im Raum und erfüllen ihn mit neuen, oft überraschenden Klängen. Der Besucher ist aufgefordert, selbst zu spielen und die Instrumente und Installationen zu entdecken. Landrat Sven-Georg Adenauer gehörte bei der Eröffnung der Ausstellung ‚Klang-Gärtnerei – Klangskulpturen‘ am Donnerstagabend zu den ersten Besuchern, die mit Humor und Spieltrieb die Exponate erkundeten.
Adenauer ließ sich an diesem Abend die Begrüßung auch deshalb nicht nehmen, weil der ‚Mann mit der Makitia‘ nach 18 Jahren als Ausstellungsleiter des Kunstvereins Kreis Gütersloh seinen Posten räumt. „Ich will Danke sagen“, so der Landrat Richtung Kuhn. „Dank an einen Mann, den mein Haus als fachlich klasse, ruhig, strukturiert und umgänglich bezeichnet.“ Die Ausstellung ist Reiner Kuhns letzte im Kreishaus, die er kuratiert hat. Zwei Ausstellungen im Kreishaus und eine im Veerhoffhaus zeigt der Kunstverein mit Unterstützung des Kreises beziehungsweise mit dem Kreis Gütersloh zusammen. Der Kreis verließ sich dabei all die Jahre nicht nur auf die künstlerische Expertise Kuhns. Kuhn transportierte die Kunstwerke mit, baute sie auf, baute sie ab – und bewies mit seiner Makita nicht nur handwerkliches Geschick, sondern trotzte auch immer allen Widrigkeiten: Seien es Brandschutzvorschriften oder sonstige Vorkehrungen, die in einem öffentlichen Gebäude zu beachten sind. Mit 67 Jahren zieht sich Kuhn nun zurück, seine Aufgaben als Ausstellungsleiter übernimmt ab Januar 2017 ein Tandem: Sabine Marzinkewitsch und Jörg Spätig.
„In jedem Gebäude steckt ein eigener Klang“, ist sich Stan Pete sicher und entlockt dem Kreishaus die unterschiedlichsten Töne – als Quellen dienen eine Metallrampe ebenso wie ein Geländer. Aber nicht nur Gebäude haben ihre eigenen Klänge: Auch Smartphones. An einer der Kompoststationen können Besucher ihr Smartphone auf einen Sensor legen – und sich erschrecken, welches Geschrammel solch ein Gerät erzeugt. Es ist ausdrücklich erlaubt, alles in der Ausstellung anzufassen, auszuprobieren, Schalter zu bedienen, Regler zu schieben. Stan Pete – hinter dem Pseudonym versteckt sich ein Künstler, der die Exponate mit sehr viel Humor gestaltet, und die Besucher sind eingeladen, mit ebendiesem die Dinge auszuprobieren. Das geht noch bis zum 2. Dezember zu den normalen Öffnungszeiten im Kreishaus Gütersloh an der Herzebrocker Straße 140.