Gütersloh. Am Mittwoch, 7. Dezember, fand die zehnte Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Digitalisierung, Finanzen und Rechnungsprüfung im Kreishaus Gütersloh statt. Themen waren unter anderem die Digitalisierung der Kreisverwaltung, die Netzwerkstudie Bioökonomie und der Aufgabenbereich Unternehmensentwicklung der pro Wirtschaft GT.
Christian Melcher, Abteilungsleiter IT und Zentrale Dienste des Kreises Gütersloh, informierte die Ausschussmitglieder zum Stand der Digitalisierung der Kreisverwaltung. Die aktuellen Schwerpunkte seien die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), die Einführung der elektronischen Akte sowie die digitale Roadmap.
Das OZG besagt, dass alle Gemeinden in Deutschland ihre Verwaltungsdienstleistungen auch digital anbieten müssen. Zum aktuellen Stand sind 15 Prozent der für die Kreisverwaltung zu digitalisierenden Dienstleistungen bereits umgesetzt. 6 Prozent sind geplant und weitere 61 Prozent gestartet, so Melcher. Im kommenden Jahr wird ein großer Teil der Dienstleistungen digital nutzbar werden.
Die E-Akte ist eine Form der elektronischen Aktenführung, in der Daten nachvollziehbar und strukturiert gesammelt werden sollen. Die Einführung der E-Akte bedeute, laut Melcher, nicht nur die Digitalisierung von Papierakten. Ihre Nutzung soll interne Verwaltungsprozesse beschleunigen und wenn möglich auch automatisieren.
In der digitalen Roadmap werden alle zentralen und dezentralen Digitalisierungsprojekte der Kreisverwaltung organisiert. Von den insgesamt mehr als 100 Projekten sind 22 Prozent bereits erledigt und weitere 52 Prozent gestartet.
Melcher informierte die Ausschussmitglieder zudem noch über die digitale Ausstattung der kreiseigenen Schulen. Das Ziel für 2023 ist es, über ein neues Landes-Förderprogramm die Schülerinnen und Schüler der Förderschulen voll auszustatten, das gleiche hat man sich für das Kreisgymnasium Halle sowie die Peter-August-Böckstiegel Gesamtschule vorgenommen.
Anna Niehaus von der pro Wirtschaft GT gab den Mitgliedern des Ausschusses zudem einen Überblick über den aktuellen Stand der Studie zur Bioökonomie. Das Ziel der Studie ist es, in der Region nachhaltige Verpackungen für die Lebensmittelindustrie zu entwickeln.
Laut den bisherigen Erkenntnissen der Studie seien vor allem die beiden Kunststoffe Polymilchsäure und Cellulosefolie für die Herstellung nachhaltiger Verpackungen interessant. Letztere solle fokussiert werden, da sie speziell für die Verwendung in der Lebensmittelbranche geeignet sei. Laut Niehaus würden die biobasierten Werk- und Kunststoffe im Kreis Gütersloh auf viel positive Resonanz stoßen und hätten somit großes Potenzial für die Region. Die Ergebnisse der Studie werden ab Januar 2023 aufbereitet und im Detail in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Digitalisierung, Finanzen und Rechnungsprüfung am 22. Februar 2023 vorgestellt.
Peter Brünler von der pro Wirtschaft GT stellte in der Sitzung die Aktivitäten seines Aufgabenbereichs der Unternehmensentwicklung Transformation und Nachhaltigkeit im kommenden Jahr dar. Außerdem wurde der Wirtschaftsplan der pro Wirtschaft GT erläutert und ein Ausblick auf die allgemeinen Projekte für 2023 gegeben. Die pro Wirtschaft GT wird dabei weiterhin als Dienstleister für die Unternehmen im Kreis Gütersloh agieren.
Bild: Kreis Gütersloh