Gütersloh. Weniger Plastik, mehr biobasierte Verpackungen – das ist das Ziel der Netzwerkstudie Bioökonomie. Markus Kamann, Geschäftsführer der Zeus GmbH und Projektleiter der Studie, stellte im Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung, Finanzen und Rechnungsprüfung am gestrigen Mittwoch, 22. Februar, die bisherigen Ergebnisse sowie die weiteren Planungsschritte vor.
Rund 200 Tonnen Plastik werden laut Kamann alleine im Kreis Gütersloh jeden Tag auf den Markt gebracht. Um nachhaltige Verpackungslösungen entwickeln zu können, hat die Studie zur Bioökonomie das Potenzial von biobasierten Rohstoffen als Kunststoffalternative untersucht. Dafür komme unter anderem Cellulose in Frage. Ein Beispiel: Aus etwa 2,5 Tonnen Grünschnitt könne 1 Tonne Cellulosefolie hergestellt werden, die wiederrum für die Produktion von nachhaltigen Verpackungen genutzt werden könne. Im nächsten Schritt starte die Pilotphase. Erste Papierverpackungen werden hergestellt und durchlaufen dann eine Testreihe.
Die Netzwerkstudie Bioökonomie bildet aktuell den thematischen Schwerpunkt des Clustermanagements der pro Wirtschaft Gütersloh. Dabei soll ein neues Kompetenznetzwerk gegründet werden, das zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze beiträgt. Zu den Kernaufgaben des Clustermanagements gehört die Identifikation und Kommunikation mit geeigneten Akteuren.
Die Politikerinnen und Politiker beschäftigten sich außerdem mit dem Breitbandausbau im Kreisgebiet. Jan Christoph Dübner, Breitbandkoordinator des Kreises Gütersloh, informierte die Ausschussmitglieder zum aktuellen Umsetzungsstand des Förderverfahrens für die sogenannten weißen Flecken. Das sind Gebiete mit einer Bandbreite von weniger als 30 Megabit pro Sekunde. Durch eine Änderung der Förderrichtlinie dürfen nun auch Adressen mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde, sogenannte graue Flecken, mit abgedeckt werden. Die betroffenen Gebäude, die entlang der bereits geplanten Trassen liegen, können in diesem Zuge miterfasst werden. Das Vorgehen bei den verbleibenden förderfähigen Adressen muss noch abgestimmt werden. Dafür hat die Bundesregierung noch eine angepasste Förderrichtlinie in diesem Jahr angekündigt.
Die Ausschussmitglieder verabschiedeten den Haushalt, die Haushaltssatzung sowie den Stellenplan 2023. Diese Punkte sowie wesentliche Veränderungen im Finanzierungsbereich fasste Jürgen Dewner, Abteilungsleiter Finanzen des Kreises Gütersloh, zusammen. Diese Themen werden sowohl im Kreisausschuss am kommenden Montag, 27. Februar, als auch im Kreistag, 6. März, abschließend behandelt.
Bild: Kreis Gütersloh