Gütersloh. Jugendliche haben ein Recht auf Förderung und persönliche Weiterentwicklung. Mit dem Projekt „Ausbildungsplatzgarantie“ will die Stadt Gütersloh Jugendlichen eine berufliche Perspektive schaffen.
In diesem Jahr geht das Projekt bereits in die fünfte Runde. Die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Hauptschulen Ost und Nord, die Stadt Gütersloh und die Agentur für Arbeit, unterzeichneten am Freitag einen Vertrag, der bei Einhaltung einen Ausbildungsplatz garantiert. Insgesamt wurden 84 neue Verträge geschlossen: 25 mit der Hauptschule Nord und 59 mit der Hauptschule Ost.
Den Erfolg des Projektes zeigen die Zahlen: In den ersten vier Jahrgängen haben 352 Schülerinnen und Schüler einen Vertrag der Ausbildungsplatzgarantie unterschrieben. Alle, die noch in der zehnten Klasse einen Ausbildungsplatz wollten und die Bedingung der Ausbildungsplatzgarantie erfüllt haben, haben einen Ausbildungsplatz bekommen. So hat ungefähr die Hälfte nach der zehnten Klasse eine Ausbildung angefangen. Gut ein Drittel der Schülerinnen und Schüler haben hingegen weiterhin die Schule besucht, um einen höheren Abschluss zu erreichen.
Und die Gütersloher Hauptschüler stehen im Vergleich zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen sehr gut dar: Im letzten Schuljahr sind 53 Prozent der Gütersloher Hauptschulabgänger in eine Ausbildung vermittelt worden. Der Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen liegt dagegen nur bei 20 Prozent. Auffällig ist außerdem, dass die Zahl der Projektteilnehmer stetig abnimmt, da die Jahrgänge an den Hauptschulen kleiner werden.
Das Projekt zeigt, dass es genügend Ausbildungsplätze gibt und die Firmen Hauptschulabgänger gerne einstellen. Gütersloher Firmen suchen engagierte Jugendliche für ihre Betriebe. Die Möglichkeiten, die Hauptschülerinnen und Hauptschüler momentan haben, sind sehr zufriedenstellend. Bürgermeisterin Maria Unger bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schulen und Ausbildungsbetrieben, ohne deren Engagement ein solches Projekt nicht möglich wäre. Unterstützt werde die Ausbildungsplatzgarantie unter anderem auch von der Bürgerstiftung Gütersloh.
Der Vertrag regelt die Bedingungen für beide Seiten: Mit der „Gütersloher Ausbildungsplatzgarantie“ verpflichten sich die Hauptschulen, die Stadt Gütersloh und die Agentur für Arbeit, alles in ihren Möglichkeiten Stehende zu tun, um den ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Schülerinnen und Schülern einen passgenauen Übergang nach der Schule zu ermöglichen.
Auch die Jugendlichen binden sich mit dem Vertrag an bestimmte Anforderungen: So müssen sie die Beratungs- und Förderangebote wahrnehmen, im Durchschnitt befriedigende Schulleistungen zeigen, ein gutes Arbeits- und Sozialverhalten sowie besonderes Engagement zeigen, Anfang der zehnten Klasse einen realistischen Berufswunsch und Alternativen nennen und dürfen nicht unentschuldigt fehlen. Unterstützt werden sie von den Übergangscoaches Cornelia Skurk und Kathrin Cordes.
Das Projekt „Gütersloher Ausbildungsplatzgarantie“ steht unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin der Stadt Gütersloh, Maria Unger, und des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bielefeld, Thomas Richter. Der Jahrgang, der am 6. Februar den Vertrag unterzeichnet, endet im Sommer 2016.