Naturschule beschäftigt sich mit Textilherstellung!
Gütersloh (gpr). Wenn die Hose kaputt ist, geht man in den Laden und kauft eine neue. Wenn etwas aus der Mode ist, wird es ersetzt. In den Etiketten steht „made in China“ – Kleidungsstücke in allen Formen und Farben sind heute keine Besonderheit mehr. Aber wie war das früher? Bei der Naturschule in den Osterferienspielen der Stadt Gütersloh und der Miele-Stiftung lernen das sechs Kinder im Stadtmuseum. Adelheid Eimer führt die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Webstühlen und Spinnrädern vorbei und näht mit ihnen sogar kleine Kunstwerke.
„Früher wurde alles so lange genutzt, bis es aufgebraucht war. Aus einem kaputten Bettlaken wurde dann zum Beispiel noch Unterwäsche gefertigt“, so die Kursleiterin vom Eine-Welt-Kreis Spexard. Statt großer Kaufhäuser gab es Schneider – oder man nähte selber. Die Jungen trugen Wollhosen statt Jeans, Holzschuhe statt Turnschuhe und dunkle Farben statt grelle Töne. Die Mädchen trugen lange Kleider, die stets die Knie bedeckten, eine Haube und eine Schürze. Die Kleidungsstücke, die die Kursleiterin im Gepäck hat, laden natürlich dazu ein, sie anzuprobieren und eine kleine Zeitreise zu unternehmen. So wie Svenja, die ein langes blaues Kleid mit passender Haube und Schürze gleich anprobiert.
„Die Stoffe der früheren Kleidung waren handgewebt“, erklärt Adelheid Eimer den Kindern, die dann mithilfe eines Webrahmens auch selbst weben. „Die Fäden kreuzen sich und so entstehen Stoffe“, so die Kursleiterin. Ebenso wie mit dem Handwebstuhl, den sie den Kindern vorführt. Außerdem besichtigen die Kinder das Spinnrad und den mechanischen Webstuhl. Auch das Material – Leinen und Baumwolle – lernen die Kinder kennen. „Das ist aber trocken und staubig“, staunen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als sie einige Fasern der Pflanze in den Händen halten.
Anschließend fertigen die Kinder eigene Handarbeiten an. Es entstehen Papageien und Klappervögel aus bunten Stoffen. Adelheid Eimer hat die Körper vorgefertigt, die die Kinder dann mit Watte oder Wolle füllen, zunähen und bunt verzieren. So nehmen die Kinder nicht nur viele Eindrücke und neues Wissen mit, sondern auch ein schönes Andenken.