SPD-Ratsfraktion unternimmt Radtour entlang der Dalke-Renaturierung
In ihrem diesjährigen Sommerprogramm fuhren Vertreter der SPD-Ratsfraktion verschiedene Stationen entlang der Dalke an, um sich vom Leiter des Fachbereichs Umweltschutz der Stadt Gütersloh Dr. Jürgen Albrecht unterschiedliche Aspekte der biologischen Vielfalt in Gütersloh erklären zu lassen. „Im Ausschuss für Umwelt und Ordnung wurde uns in einer beeindruckenden Präsentation der Gütersloher Artenkorb vorgestellt. Wir wollten diese Vielfalt auf jeden Fall auch noch einmal hautnah selbst erleben und gleichzeitig uns über den Stand der Dalke-Renaturierung informieren“, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Goecke.
Beginnend im Siedlungsgebiet in der Innenstadt wies Albrecht besonders auf die inzwischen von ehrenamtlichen Helfern des Fachbereichs an zahlreichen Häusern und auch Kirchtürmen angebrachten Mauerseglerkästen hin: „Bei der nächsten Aktualisierung muss man befürchten, dass die Mauersegler auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten landen werden. Wir versuchen, dem hier so weit wir können entgegenzuwirken.“ Die weitere Tour führte durch den Riegerpark, wo es vor allem um die Uferpflanzen der Dalke ging, auf den Radweg entlang der Dalke. Jürgen Albrecht erläuterte anhand der dort auftretenden Fauna die besondere Rolle der insgesamt immer weniger werdenden Schmetterlinge. Sie seien Vorboten und Indikatoren von Ungleichgewichten in den Ökosystemen. An der Station des Dalke-Erlebnispfades nahe Auf dem Knüll bis hin zum ehemaligen Stauwehr am Gabelsberger Weg ließen sich frühere Renaturierungsabschnitte der Dalke besichtigen. Am dortigen Stauwehr ist die Stauklappe inzwischen dauerhaft vollständig herabgelassen, sodass eine ökologisch durchgängige Sohlgleite entstanden ist.
Weiter ging es zur naheliegenden Aussichtsplattform im nächsten Renaturierungsabschnitt. Dort bot der weiträumige Uferbereich einen Überblick über die typische Wiesenlandschaft. Einen Höhepunkt der Tour bildete die im Zuge der Dalkerenaturierung aufgeschobene Düne „Im Füchtei“, auf der die für Gütersloh früher typische Heidevegetation zu finden ist. „Eigentlich fehlen uns hier die Schafe, die regelmäßig helfen könnten, dass diese Düne nicht irgendwann überwuchert wird und sich nicht zu Wald zurück entwickelt“, so Albrecht.
An der letzten Station der Tour, dem neuesten Abschnitt der Renaturierung zwischen Putzhagen und der Herzebrocker Straße machte Albrecht auf eine kleine Besonderheit dort, eine extra angelegte Fledermaushöhle, aufmerksam. Auf historischen und aktuellen Karten sowie Fotos erläuterte er zudem die unterschiedlichen Verläufe der Dalke in den letzten Jahrhunderten und zeigte einen beeindruckenden Überblick über die bisherigen Maßnahmen, die Dalke wieder in ihren ursprünglichen Verlauf zurück zu führen. Sichtlich beeindruckt diskutierten die Teilnehmer der Radtour mögliche nächste Schritte. So konstatierte die SPD-Vorsitzende Susanne Kohlmeyer: „Es ist unglaublich, was hier in den letzten Jahren in vielen kleinen Schritten für ein Gesamtwerk entstanden ist. So schön der Weg hier als Radweg oder Joggingstrecke genutzt werden kann, lohnt es sich aber auch, immer mal wieder anzuhalten und über diese Schätze der Natur zu staunen.“ Zahlreiche weitere Informationen rund um die Dalke-Renaturierung und die biologische Vielfalt in der Stadt Gütersloh findet man im Internet unter umwelt.guetersloh.de