Weil sie sich über die Gleichstellungsstelle für Frau und Mann informieren wollten, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Deutsch-Kurses der Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh, Inge Trame, im Rathaus besucht. Dabei verschaffte Trame den erwachsenen Lernern nicht nur Einblicke in ihr Aufgabengebiet, sondern informierte sie auch über die Rechte und Chancen, die Frauen in Deutschland haben.
Nach einer kurzen Begrüßungsrunde, in der sich alle Teilnehmer in ihrer Muttersprache vorstellten, lieferte Trame zunächst in leicht verständlichem Deutsch allgemeine Informationen. „Die Gleichstellungsstelle ist sowohl für das Rathaus als auch für die Bürgerinnen und Bürger in Gütersloh zuständig“, erklärte Trame, „Alles, was mit dem Bereich ̗Miteinanderʹ zu tun hat, beschäftigt uns.“ Ihre Aufgaben seien dabei sehr unterschiedlich. So sei sie beispielsweise dafür da, dass „wir hier in der Stadt Gütersloh mehr Frauen als Chefs bekommen“. Außerdem organisiere sie ebenso Treffen für Frauen, die bereits Chefinnen sind. „Denn, auch dort gibt es Probleme und für die Frauen ist ein Austausch mit anderen Frauen in ähnlichen Positionen wichtig“, weiß die Gleichstellungsbeauftragte.
Ob in beratenden Tätigkeiten, als Feuerwehrfrau, Teamleiterin oder Bürokraft: Dass Frauen vielfach die gleichen Jobs ausüben wie Männer, zeigte Trame den Deutsch-Lernern mit Hilfe von Fotos auf. In diesem Zusammenhang betonte die Gleichstellungsbeauftragte, dass eine Gleichberechtigung beider Geschlechter in Deutschland Pflicht ist: „Ich bin auch dafür zuständig, um zu schauen, ob das, was im Grundgesetz festgelegt ist, auch hier in Gütersloh umgesetzt wird.“
Einen Schwerpunkt ihres Vortrags legte Inge Trame auf die Themen ͵Frauen, Bildung und Berufʹ. „In diesen Bereichen sieht man, dass es noch immer einige Probleme gibt“, sagte sie und erklärt: „Trotz guter Ausbildung machen Frauen weniger Karriere.“ Die Zeit zum Nachfragen nutzen die Schüler. So interessiert die Frage, wie das generelle Verhältnis von Frauen und Männern in der Stadtverwaltung sei. „Weitestgehend ausgeglichen“, weiß Inge Trame.
Zudem wies die Gleichstellungbeauftragte auf die unterschiedlichen Angebote für Frauen hin: „Beim gemeinsamen Kochen oder beim Erlernen des Fahrradfahrens zum Beispiel können sich Frauen aus verschiedenen Kulturen begegnen.“