Von der Überwachung der Kläranlage über die Projektabwicklung mit Kollegen und Kolleginnen bis hin zur Mitarbeiterführung – die Aufgaben eines Abwassermeisters sind vielfältig und umfassen zahlreiche Bereiche. Einer, der diesen Anforderungen gewachsen ist, ist Maximilian Menke, der neue Abwassermeister der Kläranlage Putzhagen. Seit Anfang August ist der 23-Jährige für die gesamte Kläranlage im Gütersloher Westen zuständig und löst damit seinen Vorgänger Reinhard Schweinforth ab, der Ende Juli in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Der neue Abwassermeister packt auch gerne mit an. Denn reine Büroarbeit, das ist nichts für Maximilian Menke, der bei seiner neuen Tätigkeit vor allem die Praxis und die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen zu schätzen weiß. Er leitet ein Team von zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und scheut sich auch nicht, selbst Hand anzulegen. „Am meisten Spaß macht mir die Projektabwicklung“, betont er und erinnert sich daran, wie er kürzlich gemeinsam mit seinem Team etliche defekte Lüfter ausgetauscht hat. Im Alltag eines Abwassermeisters steht aber vor allem das Überwachen und Kontrollieren im Fokus. Damit das Abwasser von 85.000 Einwohnern und von Gütersloher Unternehmen zu jeder Tages- und Nachtzeit gereinigt und in die Umwelt zurückgeleitet werden kann, muss auch Menke an Wochenenden oder Feiertagen manches Mal zum Klärwerk. „Vor allem bei Starkregen, Ölunfällen oder Stromausfällen müssen wir oft schnell reagieren“, weiß der Abwassermeister und erinnert sich an den ein oder anderen turbulenten Bereitschaftsdienst während seiner Ausbildung. In seiner neuen Position als Abwassermeister ist Menke vor größeren Turbulenzen aber bisher noch verschont geblieben.
„Ein Bindeglied zu sein zwischen den Mitarbeitern und der Betriebsführung,“ – das macht für Maximilian Menke einen guten Abwassermeister aus. Seinen Weg dahin hat der er im Jahre 2010 mit einer Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik begonnen. Diese hat ihn nicht nur auf seinen weiteren Werdegang als Abwassermeister vorbereitet, sondern auch fundierte Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik und dem Schlosserhandwerk vermittelt.
Für den neuen Abwassermeister war nach seiner Ausbildung sofort klar – hier warten noch viele Herausforderungen auf mich. So soll in den nächsten Jahren eine vierte Reinigungsstufe im Klärwerk Putzhagen installiert werden, um mittels Aktivkohle auch Mikroschadstoffe wie Arzneimittel und Pflanzenschutzrückstände vollständig entfernen zu können. Schon seit 2012 testet das Gütersloher Klärwerk dieses Filterverfahren mit großem Erfolg, welches spätestens ab 2019 eingeführt werden soll.
Mit dem Abschluss als Fachkraft für Abwassertechnik war für den 23-Jährigen aber noch lange nicht das Ende der beruflichen Ausbildung erreicht. In einzelnen Unterrichtsphasen und an Wochenenden ist Menke neben seiner Arbeit regelmäßig zwischen seinem Wohnort Rheda-Wiedenbrück und der niedersächsischen Stadt Norden gependelt, um seine Ausbildung mit einem Meistertitel zu komplettieren. „Für Freizeit war da nicht mehr viel Raum“, erinnert er sich an diese stressige Zeit. Doch es hat sich gelohnt: Maximilian Menke hat seine Prüfung als staatlich geprüfter Abwassermeister erfolgreich abgelegt und ist in der Kläranlage Putzhagen angekommen.
Und wie ist das mit dem Geruch auf einer Kläranlage? „Mittlerweile rieche ich das gar nicht mehr“, schmunzelt Menke und sein Kollege betont, dass man im Klärwerk Putzhagen keinesfalls von Gestank, sondern ganz euphemistisch von betriebstypischem Geruch spreche.