Zweiter Infotag für Unternehmen und Schulen!
Gütersloh. Wie sind die ersten Erfahrungen mit dem Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) im Kreis Gütersloh? Wie sind sie aus Sicht der Unternehmen? Und wie stellt sich die Sicht der Schulen und vor allem der Schüler und Schülerinnen dar?
Im Kreishaus Gütersloh kamen jetzt 100 Vertreter von Unternehmen, Schulen und Kooperationspartnern zusammen, um sich über die Berufsfelderkundung auszutauschen. Die Berufsfelderkundungen beinhalten als ein Baustein von KAoA drei Mini-Praktika während der 8. Klasse, sie sind fester Bestandteil des neu gestalteten Übergangs Schule-Beruf in Nordrhein-Westfalen.
„Alles war neu für mich“, räumte Saru Gügör auf dem Podium ein. Die jetzige Neuntklässlerin berichtete zusammen mit ihrem Mitschüler Linus Hachenberg von ihrer Berufsfelderkundung in der achten Klasse. Gügör schrieb Mails, machte Vorschläge, wie auf Kundenbriefe zu reagieren sei, sortierte Rechnungen und Unterlagen – „viel am Computer und im Büro“, so ihr Fazit. Sie war in einem Versicherungsbüro, er in einer Praxis für Neurologie und Psychiatrie – beide machten eines der Tagespraktika bei Verwandten. Diese Möglichkeit sowie auch der Girls- und Boys-Day können im Kreis Gütersloh neben den betrieblichen Praktika für ein Mini-Praktikum genutzt werden.
„Jeder, der eine Berufsfelderkundung anbieten will, kann das auch tun“, warb Alena Miorini, Mitglied der Geschäftsführung beim Unternehmerverband für den Kreis Gütersloh, für weitere Praktikumsplätze. Wer schon mal Praktikanten gehabt habe oder sogar ausbilde, verfüge über die entsprechenden Erfahrungen: „Nutzen Sie die Möglichkeit, zeigen Sie sich als Ausbildungsbetrieb. Das sind Ihre zukünftigen Fachkräfte“, betonte sie. Zusammen mit der Kreishandwerkerschaft und der Kommunalen Koordinierung Übergang Schule - Beruf des Kreises Gütersloh hat der Unternehmerverband für den Kreis Gütersloh e.V. die Informationsveranstaltung organisiert.
Eine große Herausforderung für die Beteiligten ist die hohe Zahl an Tagespraktika: Bei rund 4000 Schülern pro Jahrgang brauche man 12.000 Praktikumsplätze, rechnete Kathrin Adämmer vor, sie leitet die Kommunale Koordinierung Übergang Schule - Beruf beim Kreis Gütersloh. Und die Zahl wird noch steigen: Trotz demografischem Wandels wird der künftige achte Jahrgang (Schuljahr 2015/2016) rund 4300 Schülerinnen und Schüler zählen. 31 weiterführende Schulen aus dem Kreis sind bereits in KAoA und damit auch in die Berufsfelderkundungen eingestiegen, die anderen folgen. Um diese Masse an Kontakten zwischen Unternehmen und Schülern zu vereinfachen, setzt der Arbeitskreis auf eine Datenbank-Lösung. Die wird derzeit erarbeitet.