Es war eines der Spiele, die den Reiz des Pokals ausmachen - aber aus Sicht des Favoriten muss das natürlich nicht sein. Der FC Gütersloh gewann am Ende das Kreispokal-Achtelfinale beim A-Kreisligisten Assyrer Gütersloh mit 8:3 (3:3, 1:1) nach Verlängerung, war aber heilfroh dieses Spiel doch noch nachhause gebracht zu haben. Die stark aufspielenden Gastgeber führten bis kurz vor Schluss mit 3:1 und brachten den FCG an den Rand einer Niederlage. "Wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Kompliment und Glückwunsch an die Assyrer für eine großartige Leistung", würdigte FCG-Trainer Fatmir Vata die Leistung des Gegners.
Natürlich könnte man nach so einem Spiel lange analysieren, was beim FC Gütersloh in diesem Spiel gefehlt hat. Es war auf jeden Fall eine schwache Leistung. Die Details wird Fatmir Vata mit seiner Mannschaft besprechen. Am Anfang ging das Team etwas nachlässig zu Werke und traf dann auf einen Gegner, der mit zunehmender Spieldauer über sich hinaus wuchs und seine Chancen eiskalt nutzte. So wie es im Pokal halt manchmal läuft. Die erste Warnung gab's nach einer halben Stunde, als die Assyrer mit 1:0 in Führung gingen. Trainer Vata reagierte mit Einwechslungen und brachte mit Exauce Andzouana, Saban Kaptan und Lars Schröder drei Leistungsträger. Als Muhammed Bulut kurz vor der Pause zum 1:1-Ausgleich traf, schien sich das Spiel aus FCG-Sicht in die richtige Richtung zu entwickeln. Doch weit gefehlt!
Innerhalb von drei Minuten ließen sich die Gäste nach dem Seitenwechsel zweimal auskontern und lagen mit 1:3 (62./65.) zurück. Eine Sensation lag in der Luft. Eine viertel Stunde vor Schluss war das Spiel für einige Minuten unterbrochen, weil Zuschauer auf den Platz gestürmt waren. Schiedsrichter Thorsten Zwick blieb in der hitzigen Situation sehr souverän und ließ nach einigen Minuten weiter spielen. Nach dieser "Zwangspause" kam der FCG plötzlich in Schwung. Sinan Aygün (78.) und Lars Schröder (88.) retteten mit ihren Treffern zum 3:3 die Verlängerung. Davon erholten sich die Assyrer nicht mehr, die dann ihrem großen Kampfgeist und hohem Kraftaufwand Tribut zollen mussten. Muhammed Bulut brachte den FCG sofort nach Wiederanpfiff auf die Siegerstraße - 4:3 (91.). Lars Schröder, Simon Schubert und zweimal Saban Kaptan sorgten schließlich für den 8:3-Endstand.
Dass der FCG einen schlechten Tag erwischt hat, ist klar. Der Sieg ist auch eindeutig zu hoch ausgefallen. Positiv bleibt aber festzuhalten, dass die Mannschaft in einer extrem schwierigen Situation und unter ganz großem Druck eine Reaktion gezeigt und es dann doch noch geschafft hat. Das spricht absolut für das Team. Auf der anderen Seiten ist die große Leistung der Assyrer anzuerkennen, die ganz nah an der Sensation dran waren.