Gütersloh. Unter der 110-Kilovolt-Freileitung in Niehorst ist die Heideblüte vorbei. Die Samen sind gereift und es ist Zeit für die erste Heideernte.
Im Herbst 2008 wurde an dieser Stelle mit Zustimmung und Hilfe der Eigentümerin die durchgewachsene Weihnachtsbaumkultur entfernt, der Boden abgeschoben und Heide auf insgesamt rund 5.000 Quadratmetern ausgesät. Seitdem haben ehrenamtliche und amtliche Naturschützer, Imker, Jäger und Heimatvereinsmitglieder diese Heidefläche gepflegt. Vor allem entfernten sie Birken, Kiefern und Brombeeren, damit immer ausreichend Licht für das Heidewachstum vorhanden ist. Nun war es Zeit die Heide zu mähen, damit sie nicht überaltert.
Der Zeitpunkt wurde so gewählt, dass die Samen noch an den Zwergsträuchern hängen, aber schon so weit ausgereift sind, dass man mit der Ernte beginnen kann. Frank Ahnfeldt von der Biologischen Station Paderborn-Senne hatte das geeignete Gerät dazu. Mit dem selbstfahrenden Balkenmäher schnitt er in gut eineinhalb Stunden die gesamte Fläche ab. Dabei wurden jüngere Heidebereiche und Teilflächen belassen, damit eine ungleichaltrige Heidefläche entsteht, welche die Artenvielfalt noch weiter steigert. Die ‚Bufdis‘ (<wbr />Bundesfreiwilligendienstleiste<wbr />nde) des Fachbereichs Umweltschutz der Stadt Gütersloh, Frauke Hille und Max Engelbrecht, rechten in großer Fleißarbeit die abgeschnittenen Zwergsträucher zusammen. Mitarbeiter der Firma Landwehr Abbruchunternehmen packten sie in große Säcke, sogenannte Big Bags, denn die Heidesamen werden noch gebraucht: Wenn Teilabschnitte einer privaten Boden- und Bauschuttdeponie in Niehorst zur Rekultivierung fertiggestellt sind, soll auch dort Heide ausgesät werden.
Durch die Heideernte wird im Januar 2017, wenn die freiwillige Pflegeaktion verschiedenster Naturschutzverbände und andere Ehrenamtlicher in Niehorst wieder ansteht, auf diesem Abschnitt weniger Arbeit anfallen.