Ein 50- und ein 40-jähriges Dienstjubiläum sowie drei 25-jährige Dienstjubiläen wurden beim Kreis Gütersloh gefeiert.
Gütersloh. Wer als Jungwerker mit 14 Jahren bei der Deutschen Bahn in die Lehre ging, der kann es auch bis zum 50-jährigen Dienstjubiläum schaffen: Walter Lübbert feierte jetzt bei der Kreisverwaltung dieses inzwischen seltene Dienstjubiläum. Mit ihm wurden in einer kleinen Feierstunde Marianne Budde (40 Jahre), Christine Kleinsorgen, Hilmar John und Reinhard Cordes (jeweils 25 Jahre) für ihre Verdienste geehrt. Landrat Sven-Georg Adenauer und Manfred Lehberg, stellvertretender Personalratsvorsitzender, gratulierten und überreichten Blumensträuße und Präsente
Walter Lübbert (Rheda-Wiedenbrück) fing seine berufliche Laufbahn zwar bei der Bahn an, wechselte aber schließlich zur Straße und blieb ihr treu: 1978 nahm er eine Stelle beim Kreis Gütersloh an und arbeitet seitdem in der Abteilung Straßenverkehr. Führerscheinstelle, Zulassungsstelle und Verkehrssicherung gehörten zu seinen Stationen. Darüber hinaus hat er sich als EDV-Kontaktperson – das sind die, die man fragt, bevor nur noch die IT-Hotline weiterhelfen kann – und als Internetbeauftragter der Abteilung verdient gemacht. Der leidenschaftliche Fußballer („Habe meine gelben Karten meistens wegen Meckerns gekriegt“) wird dem Kreis Gütersloh auch deshalb fehlen, hat er doch in der Vergangenheit stets das Fußball-Fachbereichsturnier organisiert.
Marianne Budde (Gütersloh) begann ihre berufliche Laufbahn beim Ausgleichsamt, einer Behörde die die finanziellen Folgen des Zweiten Weltkriegs auszugleichen versucht, zum Beispiel Kriegsschadenrenten regelt. Anfang der 80er-Jahre wechselte sie zum Kreis Gütersloh und arbeitete zunächst in der Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung. Seit 25 Jahren arbeitet sie in der Abteilung Bauen, Wohnen und Immissionen und ist unter anderem für die Wohnungsbauförderung zuständig – dort wurden früher kreisweit 20 Millionen Euro bewegt, heute sind es nur 9 Millionen Euro, erzählte die Jubilarin. Das Land stellt nicht mehr so viele Mittel zur Verfügung wie früher, aber auch die Nachfrage ist angesichts historisch niedriger Zinsen auch zurückgegangen.
Reinhard Cordes (Herzebrock-Clarholz) hätte theoretisch am ersten Arbeitstag alle neuen Kolleginnen und Kollegen auf einen Schlag kennen lernen können. Er startete am 1. Juni 1990 beim Kreis Gütersloh, an dem Tag war Gesamtpersonalversammlung. Der Nebenerwerbslandwirt begann seine berufliche Laufbahn 1979 bei Claas als Landmaschinenmechaniker. Beim Kreis Gütersloh arbeitet Cordes seit 25 Jahren als Messgehilfe. Er macht unter anderem Gebäudeeinmessungen und setzt die Grenzsteine an den Grundstücksgrenzen. Dabei erlebt er mitunter schon mal Grenzstreitigkeiten, wenn Nachbarn meinen, die Grenzsteine müssten zehn Zentimeter weiter weg stehen.
Mit Leib und Seele ist Christine Kleinsorgen (Herzebrock-Clarholz) Tierärztin. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie eine Tierarztpraxis, in die demnächst auch die Tochter einsteigt. Auf dem heimischen Hof tummeln sich Schweine, Ziegen, Esel, Hühner, Pferde, Katzen … Seit 1990 arbeitet sie zudem beim Kreis Gütersloh in der Schlachttier- und Fleischuntersuchung – ausschließlich bei der Firma Westphal in ihrer Heimatgemeinde. Die Nähe zu ihrem Hof macht für sie den Reiz der Stelle aus, so könne sie beides gut miteinander verbinden, erklärte sie.
Jugendliche und junge Menschen unter 25 ohne Ausbildung auf den Weg bringen, das ist die Aufgabe von Hilmar John (Gütersloh). Der Ausbildungscoach, so heißen er und seine Kolleginnen und Kollegen im Jobcenter, begann nach dem Zivildienst die Ausbildung zum Stadtoberinspektoranwärter bei der Stadt Gütersloh. Zu Beginn des vergangenen Jahres wurde er zum Kreis versetzt. Im Job versucht er, mit den jungen Erwachsenen die individuellen Problemlagen aufzuarbeiten: Was können sie selbst tun, damit sich ihre Perspektive bessert? Wo kann ihnen geholfen werden?