Kreis Gütersloh. In den Sommerferien den ganzen Tag vor dem PC sitzen? Das Freibad wäre eigentlich eine gute Alternative. Trotzdem investierten sieben Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrer des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums Gütersloh ihre schulfreie Zeit, um sich in den Räumen des Medienzentrums des Kreises Gütersloh über das Thema 3D-Druck zu informieren. Gefördert wurde die Maßnahme vom zdi-Zentrum pro MINT GT. „Durch die Maßnahme bekommen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit praktischen Übungen Einblicke in die Arbeitsfelder von MINT-Berufen zu sammeln. Und genau das wollen wir: Kinder und Jugendliche frühzeitig für MINT begeistern. Es freut uns daher sehr, dass sie hierfür ihre freie Zeit einsetzen“, freut sich Matthias Vinnemeier, Koordinator des zdi-Zentrums pro MINT GT.
Unter dem Motto ‚Von der Idee zum 3D-Druck‘ machten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit der Software und dem 3D-Drucker vertraut. Im Anschluss entwarfen sie erste 3D-Zeichnungen in Form von Schachfiguren. Dabei konnten sie ihren kreativen Ideen freien Lauf lassen. Denn der 3D-Drucker Ultimaker 2 kann grundsätzlich nahezu jede Form realisieren – vorausgesetzt die Form wurde vorab passend als 3D-Zeichnung konstruiert. „Die Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Weise typische Arbeitsabläufe kennen und können daher einschätzen, ob sie sich vorstellen können, später eine Tätigkeit in diesem Arbeitsfeld aufzunehmen“, sind sich die beiden Lehrer Ulrich Bever und Karl-Heinz Bute einig. Im Anschluss an die Entwurfs- und Produktionszeit wurden alle Ergebnisse in der Gruppe präsentiert und diskutiert. Gleichzeitig erhielten die Schülerinnen und Schüler Informationen über mögliche Berufs- und Studienmöglichkeiten in den entsprechenden Bereichen.
Zum Abschluss der Woche besuchten die Schülerinnen und Schüler mit den beiden Lehrern die Entwicklungsabteilung der Firma Claas in Harsewinkel. Hier werden Ersatzteile für ältere Produktionsmodelle von Traktoren und Mähdreschern, sowie neue Entwicklungen von Laufketten und hochfesten Verbindern für neue Maschinen entwickelt und getestet. Die Schülerinnen und Schüler erhielten so einen Einblick in die Veränderung von Arbeitsplätzen und Produktion durch den Einsatz von 3D-Druckern in der Industrie. Fazit: Der Kurs war ein erster gelungener Testlauf für ein 14-18-stündiges Schulprojekt mit dem 3D-Drucker.
Das Projekt wurde im Rahmen einer Maßnahme für vertiefte Berufs- und Studienorientierung ermöglicht, die durch die Regionaldirektion NRW der Agentur für Arbeit und das Ministerium für Kultur Wissenschaft gefördert und vom zdi-Zentrum pro MINT GT im Kreis Gütersloh koordiniert wird.
Bildzeile: Die Schülerinnen Ronja Wulf (Vordergrund) und Diana Pries (Hintergrund) bereiten die 3D-Zeichnungen für den Druck vor.
Foto und Copr. pro Wirtschaft GT GmbH