Wildtierkunde, Waffentechnik, Naturschutz – wer den Jagdschein bestehen will, muss sich in vielen Bereichen gut auskennen und sich einer umfangreichen Prüfung unterziehen: In diesem Jahr haben 19 Kandidaten die Jägerprüfung bei der Unteren Jagdbehörde des Kreises Gütersloh bestanden.
Im April startetet die Jägerprüfung mit dem schriftlichen Teil, dem Nachweis der Schießfertigkeiten und der mündlich-praktischen Prüfung. Der Jägerprüfungsausschuss um den neuen Vorsitzenden Reinhard Hermelingmeier stellt dabei fest, ob die erworbenen Kenntnisse in den einzelnen Bereichen ausreichen, um den hohen Ansprüchen der Jagdpraxis zu genügen. Bereits im November vergangenen Jahres begannen die Kandidaten mit der Ausbildung, die von ehrenamtlichen Mitgliedern der Kreisjägerschaft Gütersloh durchgeführt wurde. Mindestens zweimal in der Woche wurde zusammen das gelernt, was für das Jägerdaseins wichtig ist. In diesem Jahr waren 25 Kandidaten zur Prüfung angetreten. Nicht alle erhielten am Ende den Jagdschein, einige erst nach Wiederholung einzelner Prüfungsabschnitte.
Zum Lernstoff gehören zum Beispiel die Wildtierkunde, der Land- und Waldbau, der Naturschutz, die Jagdtradition, die Hege des Wildes, die Wildbrethygiene, das Hundewesen, die Waffentechnik und -führung, das Jagdrecht, die Sicherheitsbestimmungen und vieles mehr. In theoretischen und praktischen Einheiten, separaten Schießtrainings und Erkundungen im eigenen Lehrrevier wurden die Jagdscheinanwärter von den jeweiligen Spezialisten auf ihren Gebieten ausgebildet.
Während den schriftlichen Teil noch alle 25 Teilnehmer – vier Frauen und 21 Männer – bestanden haben, erreichten beim Schießen sowie in der mündlich-praktischen Prüfung im ersten Anlauf nicht alle Kandidaten das Ziel: Im Umgang mit den Kurz- oder Langwaffen und bei den Kenntnissen der heimischen Tierarten waren während der Prüfung noch Lücken erkennbar. So meisterten nur zehn Kandidaten die Prüfung im ersten Anlauf Anfang Mai.
Es bestand die Möglichkeit, sich zur Nachprüfung im Herbst erneut anzumelden und bestehende Lücken über den Sommer durch intensives Lernen und Üben – unterstützt durch die Ausbilder der Kreisjägerschaft Gütersloh – zu schließen. Das nutzte ein Großteil der Nachprüflinge im September mit Erfolg. Auch ein Kandidat, der im Frühjahr verletzungsbedingt nicht an der Schießprüfung teilnehmen konnte, durfte sich am Ende freuen. Zwei Kandidaten traten nicht wieder zur Nachprüfung an, vier blieben auch bei der Nachprüfung erfolglos.
Die Vorbereitungen für die Jägerprüfung 2018 laufen bereits: Die Kreisjägerschaft Gütersloh bietet am 14. November um 19 Uhr für Interessenten einen Informationsabend über die Ausbildung und deren Ablauf im Hubertusheim am Moorweg in Rheda-Wiedenbrück an. Wer sich für den nächsten Jägerkurs anmelden möchte, findet auf der Internetseite der Kreisjägerschaft Gütersloh die entsprechenden Anmeldeformulare unter www.kjs-guetersloh.de/<wbr />Jungjägerausbildung. Wer zuerst angemeldet ist, wird bei der Höchstzahl von 30 Kursteilnehmern zuerst berücksichtigt.