Die RHS und die Chelsea Flower Show - Londons ultimative Gartenschau

Die Chelsea Flower Show (CFS) ist eine jährliche Gartenschau in London. Sie wird von der Royal Horticultural Society, einem britischen Verein dessen Ziel die Förderung der Gartenkunst ist, veranstaltet. Seit der Gründung Anfang des 19. Jahrhunderts führt sie verschiedene Gartenschauen durch. Seit 1862 eine Frühjahrsschau aus der sich die heutige Chelsea Flower Show entwickelt hat. An fünf Tagen im Mai verwandelt sich die Anlage des Royal Hospital, ein Altersheim für ausgediente und kriegsinvalide Soldaten der British Army im Londoner Stadtteil Chelsea, auf einer Fläche von 4,5 Hektar in einen farbenprächtigen Garten. Das entspricht übrigens der Größe des gesamten Botanischen Gartens bei uns in Gütersloh.

Im Mittelpunkt stehen die zahlreichen Schau- und Themengärten. Daneben werden jede Menge Pflanzen und Samen, hochwertige Werkzeuge, typisch englische Bekleidung und dekorative Gartenelemente präsentiert und verkauft. Das Highlight sind jedoch die Schaugärten, von denen es in diesem Jahr zwölf an der Zahl gegeben hat. Sie werden jeweils auf einer Fläche von 10 × 22 m² errichtet. Die Kosten für einen der Gärten liegen zwischen 200.000 und 350.000 Pfund und werden von einem Sponsor getragen, wie z.B. einer Stiftung, Wohltätigkeitsorganisation, Immobilienmakler oder Dienstleister im Gartenbereich. Neben den großen Gärten gab es in 2023 neun weitere kleinere Gärten, vier Beispiele für Balkongestaltungen und fünf ganz kleine Raumkonzepte. 

Für die Gärten haben die Aussteller 19 Tage Zeit zum Aufbau und fünf Tage für den Abbau. Das ist nicht wirklich viel Zeit und alles muss punktgenau geplant sein. Nach Beendigung der Show beginnt die Planung der Gärten für die neue Show. Die Schaugärten wurden zu Anfang von Gärtnereien eingerichtet, seit den 60er Jahren verstärkt durch Gartendesigner geplant, und heute sind wegen der hohen Kosten ausschließlich Gartenarchitekten im Auftrag des Sponsors tätig. Die Pflanzen werden so vorgezogen, dass alles pünktlich grünt und blüht. Dafür benötigt es ein Mehrfaches an Gehölzen, Stauden und anderen krautigen Pflanzen um eine entsprechende Auswahl kurz vor der Umsetzung zu haben.

Die Gärten werden durch eine Jury prämiert. Sie vergibt Auszeichnungen in verschiedenen Ehrenkategorien. Diese werden dienstags morgens als Medaillen in Gold, vergoldetes Silber (silver-gilt), Silber und Bronze verliehen. Daneben gibt es einen Publikumspreis und einen Preis für den besten Garten der Ausstellung (Best in Show) und die beste Umsetzung (Best Construction). Neben den Gärten werden ebenfalls die zahlreich vorgestellten Pflanzenzüchtungen und Ausstellungsgestaltungen im Großen Pavillon prämiert.  

Für den Besuch der Blumenshow gibt es strenge Regeln wer an welchem Tag diese besuchen darf. Der Montag ist der Presse und dem Jet-Set vorbehalten. Dies ist auch der Tag, an dem traditionell die königliche Familie die Ausstellung besucht. Königin Elisabeth war ein häufiger Gast. 2015 habe ich dort
Prinz Harry gesehen.

Die ersten beiden normalen Ausstellungstage, Dienstag und Mittwoch, sind den Mitgliedern der Royal Horticultural Society vorbehalten. An den Tagen danach sind alle anderen Besucher zugelassen. Samstags ab 16 Uhr können Pflanzen aus der Ausstellung und den Schaugärten gekauft werden. Das wird von den Briten zahlreich wahrgenommen. Überhaupt sind die Inselbewohner ausgesprochene Pflanzenliebhaber und –kenner. Überall wird über Farben, Größen und Aussehen der Pflanzen diskutiert und ob man sich diese auch zulegen sollte. Die Botanischen Namen sind in aller Munde. Jährlich kommen immerhin mehr als 150.000 Besucher. 

Es lohnt sich auf jeden Fall für jeden Gartenliebhaber diese Show zu besuchen. Alleine die vielen Menschen zu beobachten macht richtig viel Spaß!